Gattung der Familie Rötegewächse (Rubiaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Färberröten oder Krappe (Rubia) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Die 60 bis 80 Arten sind in der Alten Welt in Afrika und Eurasien weitverbreitet.[1] Die Wurzeln der Arten der Gattung enthalten einen roten Farbstoff, aus dem die so genannten Krapplacke gewonnen werden.
Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Die Blätter sind wirtelständig und lanzett- oder verkehrt-eiförmig mit scharfer Spitze. Die Nebenblätter der gegenständigen Laubblätter sind miteinander verwachsen und bilden sogenannte Interpetiolarstipeln.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen in end- oder seitenständigen trugdoldigenBlütenständen zusammen. Die meist relativ kleinen, zwittrigen oder selten eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzählig.[2] Der Blütenkelch ist reduziert, die vier oder fünf Kronblätter sind im unteren Bereich zu einer Röhre verwachsen. Die Krone ist kopfig oder rund. Der Fruchtknoten ist unterständig und besteht aus zwei miteinander verwachsenen Fruchtblättern, die Narbe ist auch zweiteilig.
Die Gattung Rubia ist in der Alten Welt in Afrika und Eurasien weitverbreitet,[1] aber keine Art kommt in der Neuen Welt sowie Australien natürlich vor. In China kommen 39 Arten vor, davon 21 nur dort.
Die innere Systematik wird kontrovers diskutiert. Die Gattung Rubia wird in Sektionen gegliedert, beispielsweise:[3]
Sektion CampylantheraPojark., beispielsweise mit Rubia florida[3]
Sektion OligoneuraPojark., beispielsweise mit Rubia cordifolia, Rubia horrida, Rubia oncotricha[3]
Rubia alataWall.: Sie ist in China und Nepal und Taiwan verbreitet.[2]
Rubia albicaulisBoiss.: Sie kommt nur im westlichen Iran vor.[1]
Rubia angustisissimaWall. ex G.Don: Sie kommt in Myanmar vor.[1]
Asiatischer Krapp (Rubia argyi(H.Lév. & Vaniot) Hara ex Lauener, Syn.: Rubia akaneNakai, Rubia chekiangensisDeb, Rubia nankotaizanaMasam.): Sie ist in China, Taiwan, Korea und Japan verbreitet.[2]
Rubia edgeworthiiHook. f.: Sie kommt im nördlichen Indien und in den chinesischen Provinzen Guangxi (nur Longlin), Sichuan (nur Miyi), Yunnan (nur Heqing) vor.[2]
Rubia falciformisH.S.Lo: Dieser Endemit gedeiht an feuchten Standorten in Wäldern in Höhenlagen von etwa 1100 Metern nur im Kreis Lianghe im autonomen Bezirk Dehong in Yunnan.[2]
Rubia filiformisF.C.How ex H.S.Lo: Dieser Endemit gedeiht in Wäldern in Höhenlagen von 1000 bis 1500 Metern nur in Malipo in Yunnan.[2]
Rubia floridaBoiss.: Sie kommt im Iran, in Afghanistan und in Turkmenistan vor.[1]
Rubia garrettiiCraib: Sie kommt in Thailand vor.[1]
Rubia gedrosiacaBornm.: Sie kommt vom südöstlichen Iran bis zum westlichen Pakistan vor.[1]
Rubia haematanthaAiry Shaw: Sie gedeiht auf trockenen und steinigen Wiesen in Höhenlagen von 3000 bis 3800 Metern in Sichuan und im nordwestlichen Yunnan.[2]
Rubia hexaphylla(Makino) Makino: Sie kommt in Japan und in Korea vor.[1]
Rubia himalayensisKlotzsch: Sie kommt von Afghanistan bis zum westlichen Himalaja vor.[1]
Rubia hispidicaulisD.G.Long: Sie kommt im östlichen Himalaja vor.[1]
Rubia horrida(Thunb.) Puff: Sie kommt vom südlichen Afrika bis Simbabwe vor.[1]
Rubia infundibularisHemsl. & Lace: Sie kommt von Afghanistan bis Indien und in Oman vor.[1]
Rubia jesoensis(Miq.) Miyabe & Kudo: Sie kommt von Russlands Fernen Osten bis ins nördliche Korea und das nördliche sowie zentrale Japan vor.[1]
Rubia komaroviiPojark.: Sie kommt nur in Tadschikistan vor.[1]
Rubia krascheninnikoviiPojark.: Sie kommt vom westlichen Sibirien bis Kasachstan vor.[1]
Rubia laevissimaTsckern.: Sie ist in Zentralasien verbreitet.[1]
Rubia latipetalaH.S.Lo: Dieser Endemit gedeiht an Waldrändern in Höhenlagen von etwa 3400 Metern nur in Barkam in Sichuan.[2]
Rubia laurae(Holmboe) Airy Shaw: Dieser Endemit kommt nur in Zypern vor.[1]
Rubia laxifloraGontsch.: Sie kommt in Tadschikistan und im nördlichen Afghanistan vor.[1]
Rubia liniiJ.M.Chao: Sie gedeiht an Rändern immergrüner Wälder in Höhenlagen von 500 bis 3000 Metern nur in Taiwan.[2]
Rubia magnaP.G.Xiao: Sie gedeiht in Höhenlagen von 1200 bis 1500 Metern in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie Yunnan.[2]
Rubia mandersiiCollett & Hemsl.: Sie kommt in Myanmar, Thailand und in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie Yunnan vor.[1][2]
Rubia manjithRoxb. ex Fleming: Sie kommt vom Himalaja (Bhutan, Indien sowie Nepal bis Tibet) und in den chinesischen Provinzen Qinghai, Sichuan sowie Yunnan vor.[1][2]
Rubia maymanensisEhrend. & Schönb.-Tem.: Sie kommt nur im nordwestlichen Afghanistan vor.[1]
Rubia membranaceaDiels: Sie gedeiht in Höhenlagen von 1100 bis 3000 Metern in den chinesischen Provinzen Hubei, Hunan, Sichuan sowie Yunnan.[2]
Rubia oncotrichaHand.-Mazz.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 500 bis 3200 Metern in den chinesischen Provinzen Guangxi, Guizhou, Sichuan sowie Yunnan.[2]
Rubia oppositifoliaGriff.: Sie kommt in Afghanistan vor.[1]
Rubia ovatifoliaZ.Ying Zhang ex Q.Lin: Sie gedeiht in Höhenlagen von 1700 bis 2200 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Guizhou (nur in Bijie), Hunan, Shanxi, Sichuan, Yunnan sowie Zhejiang (nur in Changhua) und vielleicht in Hubei.[2]
Rubia pallidaDiels: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 2600 bis 3100 Metern nur im nordwestlichen Yunnan.[2]
Rubia philippinensisElmer: Dieser Endemit kommt nur auf Luzon vor.[1]
Rubia pianmaensisR.Li & H.Li: Sie 2013 aus Yunnan erstbeschrieben.[1]
Rubia podanthaDiels: Sie gedeiht in Höhenlagen von 700 bis 3000 Metern in den chinesischen Provinzen westliches Guangxi, westliches Sichuan sowie Yunnan.[2]
Rubia polyphlebiaH.S.Lo: Sie kommt in Sichuan vor.[2]
Rubia pseudogaliumEhrend.: Sie wurde 2010 erstbeschrieben. Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 2400 bis 3000 Metern nur in der Gaoligong Shan Region in Yunnan.[2]
Rubia pterygocaulisH.S.Lo: Dieser Endemit gedeiht in Wäldern und im Dickicht in Höhenlagen von 300 bis 1000 Metern nur in Jiuzaigou in Sichuan.[2]
Rubia rechingeriEhrend.: Sie kommt in Turkmenistan und im Iran vor.[1]
Rubia rigidifoliaPojark.: Sie kommt im Iran und in Transkaukasien vor.[1]
Rubia rotundifoliaBanks & Sol.: Sie kommt von der südlichen Türkei bis zum Libanon vor.[1]
Rubia salicifoliaH.S.Lo: Sie gedeiht in feuchten Tälern in Höhenlagen von etwa 2000 Metern in den chinesischen Provinzen Guangdong sowie Sichuan (nur in Jiulong) und vielleicht in Yunnan.[2]
Rubia schugnanicaB.Fedtsch. ex Pojark.: Sie kommt in Tadschikistan und in Xinjiang vor.[2]
Rubia schumannianaE.Pritz.: Sie gedeiht in Wäldern in Höhenlagen von 800 bis 3000 Metern in den chinesischen Provinzen in Sichuan sowie Yunnan.[2]
Rubia siamensisCraib: Sie kommt im südwestlichen Yunnan und im nördlichen Thailand vor.[1][2]
Sikkim-Krapp (Rubia sikkimensisKurz): Sie kommt von Nepal bis Assam vor.[1]
Rubia sylvatica(Maxim.) Nakai: Sie kommt im nördlichen China sowie in Sichuan und in Russlands Fernen Osten vor.[1][2]
Rubia tatarica(Trevir.) F.Schmidt: Sie kommt von der Ukraine bis Kasachstan vor.[1]
Rubia tenuifoliad'Urv.: Es gibt drei Unterarten:[1]
Rubia tenuifolia subsp. brachypoda(Boiss.) Ehrend. & Schönb.-Tem.: Sie kommt im östlichen Mittelmeerraum vor.[1]
Rubia tenuifolia subsp. doniettii(Griseb.) Ehrend. & Schönb.-Tem.: Sie kommt in Westasien und im nördlichen Somalia vor.[1]
Rubia tenuifolia subsp. tenuifolia: Sie kommt vom östlichen Mittelmeerraum bis zur Sinai-Halbinsel (nur in Gebel Halal) vor.[1]
Rubia tenuissima ined. (Syn.: Rubia tenuisH.S.Lonom. illeg.):[1] Dieser Endemit kommt in Sichuan nur im Kreis Luding vor.[2]
Rubia thunbergiiDC.: Sie kommt in Südafrika vor.[1]
Rubia tibeticaHook. f.: Sie kommt von Afghanistan, dem indischen Punjab, Kaschmir, Pakistan, Kirgisistan, Tadschikistan und Tibet bis Xinjiang vor.[2]
Rubia transcaucasicaGrossh.: Sie kommt in Transkaukasien vor.[1]
Rubia trichocarpaH.S.Lo: Dieser Endemit kommt in Sichuan nur in Lixian vor.[2]
Rubia truppelianaLoes.: Sie gedeiht in Wäldern und im Dickicht in Höhenlagen von 100 bis 300 Metern nur in der chinesischen Provinz Shandong.[2]
Rubia wallichianaDecne.: Sie kommt vom Himalaja (Bhutan, nordöstlichen Indie, Nepal) bis in südliche China (Guangdong, Guangxi, Hainan, Hunan, Jiangxi, Sichuan, Yunnan) vor.[1][2]
Rubia yunnanensisDiels: Sie gedeiht im Dickicht, Grashängen, und Straßenrändern in Höhenlagen von 1700 bis 3000 Metern in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie Yunnan.[2]
Nicht mehr zur Gattung Rubia gehören Arten aus der Neuen Welt, beispielsweise:[1]
Der Trivialname Färberröte ist aus dem roten Farbstoff in den Wurzeln entstanden. Der wissenschaftliche Name Rubia stand schon im Lateinischen für die Färberröte und ist eng mit dem lateinischen „ruber“ (= rot) verwandt. Der Name findet sich schon bei Vitruvius und Plinius dem Älteren. Wurzel ist „*rudhio-“ (= rot) in der indogermanischen Ursprache.[5]
Tao Chen, Friedrich Ehrendorfer: Rubia, S. 305 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of China Editorial Committee: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 19 - Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 28. Februar 2011, ISBN 978-1-935641-04-9.
Valerie L. Soza, Richard G. Olmstead:Molecular systematics of tribe Rubieae (Rubiaceae): Evolution of major clades, development of leaf-like whorls, and biogeography. In: Taxon. Band59, Nr.3, 2010, S.755–771 (englisch, washington.edu[PDF]).
Rubiaim Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Abgerufen am 24. Oktober 2017.
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 545 (Nachdruck von 1996).