Loading AI tools
deutsche Gewerkschaftsfunktionärin, VW-Managerin, Frauenrechtlerin und hessische Verfassungsrichterin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Elisabeth Vogelheim (geboren 1952) ist eine deutsche Volkswirtin. Sie war Gewerkschaftsfunktionärin bei der IG Metall und der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV).[1] Später war sie für unterschiedliche Betriebe des Volkswagenkonzerns tätig im Personalmanagement, als Frauenbeauftragte und Leiterin des Konzernvorstandsbüros. In beiden Welten hat sie sich für die Belange der Frauen eingesetzt. Von 1987 bis 2019 war sie Mitglied des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen.
Vogelheim studierte Volkswirtschaft und schloss mit dem Diplom ab.[1] Sie ist SPD-Mitglied und engagiert sich seit 1979 in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF).[2]
Vogelheim war zunächst Angestellte im Öffentlichen Dienst, bis sie in die IG Metall wechselte und dort Abteilungsleiterin für Frauenpolitik wurde. Von 1995 an war Vogelheim Mitglied der Bildungskommission NRW als Vertreterin der IG Metall Frankfurt am Main.[3] Im Juli 1998 hielt Vogelheim auf einer internationalen lesbisch-schwulen Gewerkschaftskonferenz, die parallel zu den Gay Games in Amsterdam stattfand, das Eröffnungsreferat für den ÖTV-Hauptvorstand.[4]
Schließlich wechselte Vogelheim das tarifpolitische Lager. Sie wurde Personalchefin und Leiterin Personalmanagement der VW Autostadt GmbH in Wolfsburg[5][6] und später Leiterin für Frauenförderung der Volkswagen AG Wolfsburg[7] und 2010 Frauenbeauftragte im VW-Werk Wolfsburg.[8] 2014 war Vogelheim Personalleiterin bei Skoda Auto Deutschland[9] und zuletzt Leiterin des Konzernvorstandsbüros der Volkswagen AG.[10][11]
Am 25. August 1987 wurde Vogelheim erstmals auf Vorschlag der SPD-Fraktion vom Hessischen Landtag zum stellvertretenden nicht richterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen gewählt.[12] Dies geschah weitere neun Mal bis ihre letzte Amtszeit am 2. April 2019 endete.[13]
Zeit ihres politischen und beruflichen Lebens engagierte sich Vogelheim für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Aus-, Weiterbildung und der Arbeitswelt.
1989 saß Vogelheim in ihrer Eigenschaft als Frauensekretärin der IG Metall in der Programmkommission für das Grundsatzprogramm der SPD und arbeitete am sogenannten „Frauenkapitel“ mit. Sie brachte die Position ein, dass Arbeitszeitverkürzung eine grundlegende Voraussetzung ist für das Aufbrechen der traditionellen geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. Dennoch ist sie – gemäß eigener Aussage – peinlich berührt über die „katholisch“ anmutende Familienidylle, die in dem Grundsatzprogramm als Ideal niedergeschrieben wird.[14]
1998 wurde von der damaligen rot-grünen Bundesregierung ein Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit etabliert. Die Hans-Böckler-Stiftung hat dazu 2000 Equality-Arbeitsgruppen geschaffen, die das Manko ausgleichen sollten, dass Fraueninteressen im Rahmen des Bündnisses kaum Berücksichtigung fanden. Daraus resultiert ein Schwerpunktheft mit dem Titel „Bündnis für (Frauen)Arbeit – Bestandsaufnahme und neue Ideen“. Vogelheim arbeitete darin die gleichstellungspolitischen Mängel des Bündnisses heraus und bringt die Maßnahmen Gender Audit und Gender Task Force ins Gespräch.[15]
1999 machte Vogelheim den Vorschlag, auf gewerkschaftliche Frauenstrukturen zu verzichten, also die Frauenausschüsse, Frauensekretarinnen und eigene Finanzmittel abzuschaffen, damit Frauen an allen gewerkschaftlichen Themen gleichberechtigt teilnehmen können und nicht nur auf das Frausein reduziert zu werden.[16][17]
Vogelheim engagiert sich im Rahmen des Deutschlandstipendiums der Goethe-Universität Frankfurt am Main als Vertreterin der Projektgruppe REthink als Mentorin.[18]
Auch nach Eintritt in den Ruhestand engagiert sie sich weiter: 2019 wurde sie zur Vorsitzenden des Fördervereins der Anlaufstelle für straffällig gewordene Frauen gewählt, eine Unterorganisation der Arbeiterwohlfahrt.[19]
Vogelheim ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Frankfurt am Main.[20]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.