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- "Strauss schrieb selbst seinen Namen immer in der Schreibweise Strauſs mit langem und rundem s, was damals eine in der Antiquaschrift häufige Ersatzform für Fraktur-ß war.[2]" ... Nein, das ist kein "langes s" (siehe Unterschrift!), sondern das Verdoppelungszeichen, das bei l, m, n, s verwendet wurde und wie ein h in der damaligen Schrift aussah, mit Schlaufe nach oben und nach unten. Sie können mir glauben, ich beschäftige mich seit Jahren mit Handschriften ab dem 17. Jahrhundert! "Langes s" wurde entweder als Strich nach unten (!) - doppelte Unterlänge - oder wie das h, aber ohne die beiden Schlaufen geschrieben (Strich mit Ober- und Unterlänge). --DiCampi (Diskussion) 01:16, 1. Jan. 2019 (CET)
Unter den Werken standen bei den Operetten folgende Einträge:
- La reine Indigo, UA: 27. April 1877, Théâtre de la Renaissance, Paris
- La Tzigane (Die Zigeunerin), UA: 30. Oktober 1877, Théâtre de la Renaissance, Paris
Diese beiden Titel stehen bei en:List of operettas by Johann Strauss II allerdings unter folgender Rubrik: Operettas arranged by others using music by Johann Strauss II (selection). Dort übrigens eines der Werke mit der Jahreszahl 1875. Diese Einordnung kommt mir wegen des französischen Titels und des Ortes der Uraufführung wesentlich plausibler vor.
Ich habe die Einträge gelöscht. Vorher war auch die Zählung auch nicht in Ordnung:
- Oben stand sinngemäß: „16 Operetten + Wiener Blut“.
- Mit den beiden obigen Einträgen hatten wir aber in der Liste: 17 Operetten + Wiener Blut.
Nach der Löschung sind es jetzt noch 15 Operetten. Genauso viele stehen in en:List of operettas by Johann Strauss II (zuzüglich drei unvollendete Operetten). Ich habe den Text über der Liste entsprechend geändert und Wiener Blut ebenfalls aus der Liste herausgenommen. Also ist der aktuelle Stand: 15 Operetten sowohl im Text als auch in der Liste. Wiener Blut wird jetzt separat unterhalb der Liste erwähnt. Lektor w (Diskussion) 17:18, 21. Okt. 2014 (CEST)
- Ich habe jetzt die beiden französischen Werke unterhalb der Liste erwähnt, als „französische Bearbeitungen“. Lektor w (Diskussion) 18:10, 21. Okt. 2014 (CEST)
- Das ist unzutreffend, und hier ist die en:WP auch falsch. Bei beiden Operetten handelt es sich um Um- und Überarbeitungen, die jeweils entweder teilweise von Strauss selbst, teilweise von französischen Bearbeitern (La reine Indigo Jaime und Wilder, La Tzigane Wilder und Delacour) - in jedem Fall aber mit voller Autorisierung von Strauss (Sohn) vorgenommen wurden. Sie sind deshalb - anders als die Bearbeitungen nach seinem Tode (Ausnahme: Wiener Blut) als eigenständige Strauss-Operetten anzusehen. Sie gehören also in die Liste direkt wieder hinein. Gruß, --Rote4132 (Diskussion) 09:28, 23. Okt. 2014 (CEST)
- Wobei es bei La reine Indigo natürlich 1875 heißen muss, das war ein Tippfehler von mir. --Rote4132 (Diskussion) 15:10, 23. Okt. 2014 (CEST)
- Vielen Dank. Ich habe im nächsten Abschnitt geantwortet. Lektor w (Diskussion) 17:11, 23. Okt. 2014 (CEST)
Im Moment ist folgende Frage noch offen (vgl. oberer Abschnitt): Sollte Wiener Blut vielleicht doch in der Liste der Operetten stehen? (Dann wären es wieder 16 Operetten.)
Die Musik stammt ja von Strauss. Aber ist es eine Operette von ihm? Ist es ein Werk von ihm?
Mir kam die Lösung bei en:List of operettas by Johann Strauss II sinnvoll vor. Dort wird Wiener Blut nicht als Strauss-Operette geführt, sondern unter jenen Operetten, die andere Komponisten unter Verwendung von Strauss-Werken zusammengestellt haben (operettas arranged by others). Lektor w (Diskussion) 17:30, 21. Okt. 2014 (CEST)
- Vielleicht noch folgende Überlegung, die für mich ausschlaggebend war: Wiener Blut ist zwar sehr beliebt und berühmt und wird weithin als Strauss-Operette „empfunden“. Im Prinzip ist es aber eine Bearbeitung – ebenso wie die im oberen Abschnitt erwähnten französischen Bearbeitungen. Diese müßten dann ja auch wieder mit hinein. Außerdem noch die weiteren in dem verlinkten englischen Artikel in dieser Rubrik genannten Arrangements von Dritten. Und weil das dort nur eine Auswahl ist (selection), wohl noch weitere solche Werke.
- Wo soll das hinführen? Wo ist die Grenze zu ziehen? Am Ende hat man 25 oder 30 angebliche „Strauss-Operetten“, echte gemischt mit mehr oder weniger vielen solchen Bearbeitungen. Das leuchtet mir nicht ein. Deswegen habe ich Wiener Blut aus der Liste herausgenommen. Lektor w (Diskussion) 17:42, 21. Okt. 2014 (CEST)
- Strauss hat die Bearbeitung, d.h. die Auswahl der Musik selbst vorgenommen. Da ich selbst den Artikel Wiener Blut komplett überarbeitet und neu gefasst habe, ist mir auch die Liste der Musikstücke in die Hände gefallen, ich habe sie auch als Tabelle eingebaut. Aber auch hier kommt es auf die Autorisierung an, wie bei La reine Indigo und La Tzigane. Außerdem war Uraufführung von Wiener Blut im Oktober 1899, Strauss (Sohn) starb im Juni 1899 (und komponiferte bis kurz vor seinem Tod), so dass ganz allgemein angenommen werden kann, dass diese im wesentlichen fertig war. Gleiches gilt übrigens für Aschenbrödel, hier kann der Wikipedia-Eintrag bei Josef Bayer (Komponist) bestätigt werden. Deshalb zieht die wissenschaftliche Literatur hier den Schnitt und nimmt erst die von Adele veranlassten Bearbeitungen ab 1901 (obwohl es größtenteils die originale Musik ist und nur neue Texte unterlegt wurden) als solche an. Wenn dann falsch gezählt wurde, kann man es leicht korrigieren. Aber die Liste war schon so korrekt. --Rote4132 (Diskussion) 09:47, 23. Okt. 2014 (CEST)
- Erst mal vielen Dank für die Antwort. Aber bist Du Dir da sicher? Einiges paßt nicht so ganz zusammen.
- Du schreibst: „Strauss hat die Bearbeitung, d.h. die Auswahl der Musik selbst vorgenommen.“ Im Artikel Wiener Blut steht jedoch: „Diese Kompilation übernahm schließlich Müller jun. selbst [...] Er stellte aus verschiedensten Werken von Strauss effektvoll die Musik zusammen, wobei Strauss selbst nur beratend tätig war.“ Also wer nun? Strauss? Müller? Vor allem Müller?
- Du schreibst: „Strauss (Sohn) starb im Juni 1899 (und komponierte bis kurz vor seinem Tod), so dass ganz allgemein angenommen werden kann, dass diese im wesentlichen fertig war.“ Im Artikel Wiener Blut steht jedoch: „[M]itten in seiner Arbeit am Ballett Aschenbrödel war der 74-jährige Johann Strauss auch gesundheitlich nicht (mehr) in der Lage, eine neue Operette in Angriff zu nehmen.“ Das letztere Zitat klingt so, als habe Strauss im Bereich Operette überhaupt nichts mehr komponiert.
- Diese Differenzen könnten egal sein, wenn es stimmt, was Du schreibst: Es komme „auf die Autorisierung an, wie bei La reine Indigo und La Tzigane“. Dann gibt es allerdings Widersprüche zu Formulierungen hier im Artikel Johann Strauss (Sohn):
- Zitat: „Das beliebte Bühnenwerk Wiener Blut [...] war von Strauss nicht mehr als Operette konzipiert worden und erlebte seine Uraufführung erst am 26. Oktober 1899 nach seinem Tod. Es handelt sich um bekannte Strauss-Melodien früherer Jahre, die der Kapellmeister Adolf Müller junior neu zusammengestellt hatte.“ (Die Formulierung war schon vor meiner Bearbeitung im Artikel.) Daraus kann man nicht ablesen, daß es sich um ein Werk von Strauss handeln soll. Dies ginge dann nur aus dem Eintrag aus der Liste hervor und sähe wie ein innerer Widerspruch im Artikel aus.
- Weiteres Zitat: „Seine letzte Operette, Die Göttin der Vernunft, vollendete er [...]“. (Diese Formulierung war ebenfalls schon vor meiner Bearbeitung im Artikel.) Wenn dies seine letzte Operette war, sollte man nicht weiter unten Wiener Blut als seine letzte Operette präsentieren. Auch dies war ein Grund, warum ich Wiener Blut aus der Liste herausgenommen hatte.
- (Der Übersicht halber mache ich einen Lösungsvorschlag in einem nächsten Absatz.) Lektor w (Diskussion) 16:47, 23. Okt. 2014 (CEST)
Hier nun ein Lösungsvorschlag. Ich bin in diesen Zweifelsfragen kein Fachmann. Das heißt, ich weiß nicht, welche Werke in der Fachliteratur üblicherweise bzw. überwiegend als Werke von Strauss gewertet werden. Das kannst Du sicher besser beurteilen, Rote4132.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sähe die beste Lösung so aus:
- Man kopiert die Liste der Operetten in der ursprünglichen Fassung wieder hinein. (Die Fassung unmittelbar vor dem Schritt, bei dem ich La reine Indigo aus der Liste herausgenommen hatte.)
- Dann sollten aber m. E. zwei kurze Hinweise zu den beiden Sonderfällen (die beiden frz. Titel und Wiener Blut) als Kommentar erhalten bleiben. So ähnlich wie jetzt, nur eben inhaltlich korrekt. Also sinngemäß unter anderem: „gelten als Operetten von Strauss, weil er die Bearbeitungen mit seinem Namen autorisiert hat“.
- Dann wäre noch auf Kongruenz innerhalb des Artikels zu achten: Was wird weiter oben als seine letzte Operette bezeichnet? Was wird als Zahl der Operetten angegeben? (Siehe mein voriger Beitrag.)
Könntest Du Dir vorstellen, diese Korrekturen zu übernehmen? Das Kopieren der vorigen Fassung der Liste geht ja schnell. Derjenige Teil der Antwort, bei dem es auf Fachkenntnis und ggf. Feinheiten der Formulierung ankommt, sind die nachfolgenden Schritte der Textanpassung. Lektor w (Diskussion) 17:01, 23. Okt. 2014 (CEST)
- PS. Der Grund, warum ich das nicht selber übernehmen möchte, ich ganz einfach dieser: Ich habe nicht die Fachkenntnis, um entscheiden zu können, was nun als Operette von Strauss dargestellt werden sollte und was nur als Bearbeitung durch andere. Die Darstellung war bisher im Artikel sowie zwischen verschiedenen Artikeln und im Blick auf den englischen Spezialartikel sehr uneinheitlich. Das deutet darauf hin, daß die Frage umstritten ist. Wenn ich nun eine bestimmte Interpretation umsetze, kommt irgendwann möglicherweise ein weiterer Strauss-Kenner und behauptet, es sei alles wieder zu ändern. Bei solchen Zweifelsfällen sollen m. E. gleich diejenigen ran, die sich ein Urteil in der Sache zutrauen und die ihre Entscheidung selbst vertreten können. Lektor w (Diskussion) 17:17, 23. Okt. 2014 (CEST)
- Noch ein Nachtrag zu einer weiteren möglichen Inkongruenz: die Seite Wiener Blut (Begriffsklärung). Ich habe sie kürzlich neu sortiert und übersichtlicher gestaltet, aber inhaltlich im Prinzip nichts verändert. Die beiden ersten Einträge lauten:
- Das heißt, schon vor meiner Bearbeitung hat sich jemand dazu entschieden, bei der Operette Wiener Blut besser keinen Komponisten anzugeben. Entweder er hielt die Frage des Urhebers für umstritten oder er hat Strauss nicht als Urheber angesehen. Sonst hätte er den Komponisten wie üblich mit angeben können, genau wie beim Walzer. Lektor w (Diskussion) 17:33, 23. Okt. 2014 (CEST)
- Ob ich selbst Fachmann bin, ist zu hinterfragen. Wen ich allerdings als Fachmann kenne und schätze, ist Prof. Helmut Reichenauer aus Wien. Ich zitiere hier gern: "Und so gab Strauss schließlich dem Drängen der Theaterdirektoren, aber auch seiner geschäftstüchtigen Ehefrau Adele und nicht zuletzt den tantiemenhungrigen Librettisten nach, eine Operette mit seinem Namen zu autorisieren, für die er - o Wunder - keinen einzigen Takt zu komponieren brauchte. Den Auftrag seines Lebens erhielt der hochbegabte Kapellmeister des Theaters an der Wien, Adolf Müller Junior. … Gerechterweise müsste es also heißen: 'Wiener Blut', Operette von Adolf Müller nach Motiven Strauss'scher Werke". (Helmut Reichenauer: Gedanken zur Operette "Wiener Blut". In: Kulturverein Wiener Blut (Hg.): Almanach, Nr. 1, Oktober 2011. o.S. (anhand des Druckexemplars S. 4)). Das ist in der gesamten Strauss-Literatur bis dahin - und in dieser Deutlichkeit - nicht zu finden. Was danach erschienen ist, d.h. seit 2011, beschäftigt sich nicht mit diesem Thema oder kann als ernsthafte Quelle ausgeschlossen werden. Würde man deinem Vorschlag folgen - die Tabelle ist ja noch da -, so könnte man dies tatsächlich so darstellen. Es ist als solches mit deinem Vorschlag sogar ganz exakt. Ich weise nur darauf hin, evtl. kannst du da noch einmal dich äußern: Es wird schon grenzwertig hinsichtlich WP:TF. Dagegen wäre allerdings nichts einzuwenden, denn irgendwie muss ja mal Ordnung geschaffen werden.
- Da ich selbst aber auch zu großen Teilen weiß, wie der Artikel in der en:WP zustandegekommen ist (d.h. welche Quellen ihm zugrundeliegen), weiß ich auch, dass gerade im englischsprachigen Raum die Strauss-Rezeption auch nicht sehr viel weitergekommen ist seit so etwa 2001. Heißt also, steht der deutschen Quellenlage inzwischen weit zurück (das war mal in den 1980er, 1990er Jahren umgekehrt!).
- "Umstritten" ist da, um noch auf diesen Begriff zurückzukommen, eigentlich nichts. Das Problem liegt vielmehr darin, dass bei Strauss Sohn nach wie vor einer vom anderen abschreibt, und auf diese Weise Fehler perpetuiert werden, die bei Nutzung der Originalquellenlage schon längst hätten ausgeschlossen werden können. Die, die es korrekt darstellen könnten, haben aber nach meiner Kenntnis nicht die Zeit (und auch nicht das Geld) mal "die" Strauss-Biographie zu schreiben. Das macht es für jeden schwierig, sich dem Thema zu nähern (letzteres übrigens als Aufmunterung, denn den Artikel überhaupt mal anzufassen, wie von dir geschehen, ist schon mutig: Ich bin darüber "abgestorben" und über Fragmente nicht hinausgekommen). Gruß,--Rote4132 (Diskussion) 12:52, 26. Okt. 2014 (CET)
Ich stimme zu und zitiere noch einmal die entscheidenden Formulierungen bei Reichenauer: „eine Operette mit seinem Namen zu autorisieren, für die er – o Wunder – keinen einzigen Takt zu komponieren brauchte“ … „Gerechterweise müsste es also heißen: Wiener Blut, Operette von Adolf Müller nach Motiven Strauss'scher Werke“.
Richtig: Die Sache selbst (wie ist die Operette entstanden, woraus besteht sie, wer hat was beigetragen) ist bei Fachleuten nicht umstritten. Unklar oder „umstritten“ ist nur, was sich daraus für die Frage ergibt, ob man Wiener Blut (und die beiden französischen Adaptionen) als „Operette von Strauss“ bezeichnen soll oder nicht. Ob sie eher in die Liste seiner Operetten hineingehören oder nicht.
Selbstverständlich gibt es einen großen Unterschied zwischen „normalen“ Operetten, bei denen Strauss jeden Takt selbst komponiert hat, und einer Operette, für die er „keinen einzigen Takt zu komponieren brauchte“ (Reichenauer).
Wenn Du mich fragst: Bei so gewaltigen Unterschieden ist es keine gute Lösung, die Zweifelsfrage gewaltsam mit Ja oder Nein zu beantworten. Wieso sollte man es nicht so differenziert darstellen, wie es ist? Ganz ähnlich wie bei den unvollendeten Operetten. Diese erwähnt man zusätzlich, und zwar als unvollendete Werke. Genauso würde ich diese Kompilationen eben als zusätzliche Werke erwähnen. Besser nicht innerhalb der Liste. Erstens wegen des Qualitätsunterschieds bei der Autorschaft. Zweitens aus logischen Gründen: Man kann schlecht sagen: „Er komponierte eine weitere Operette“, wenn er in Wirklichkeit keinen einzigen Takt (neu) komponiert hat. Reichenauer kommt ja sogar zu dem Ergebnis, daß die Formulierung „Operette von Adolf Müller“ gerecht wäre.
Deshalb plädiere ich für folgende Lösung: Man hält Äpfel und Birnen getrennt. Man führt diese Werke zusätzlich auf, außerhalb der Liste. Dadurch bleibt es bei der Aussage: Er komponierte fünfzehn Operetten. (Hier kommt es nämlich auf das Wort komponierte an.) Diese fünfzehn Operetten stehen dann auch in der Liste. Die letzte Operette in der Liste ist Die Göttin der Vernunft, die auch oben im Artikel als seine letzte Operette bezeichnet wird (im Sinne von: seine letzte Komposition einer Operette). Man sagt dazu, warum die zusätzlichen Strauss-Operetten keine normalen Strauss-Operetten sind.
Im Prinzip ist das ja der aktuelle Stand. Es sollte aber m. E. noch ein zusammenfassender Hinweis zum Thema formuliert werden. Lektor w (Diskussion) 08:20, 27. Okt. 2014 (CET)
- Ich habe einen allgemeinen Hinweis geschrieben und bitte um Prüfung der Formulierung. Man könnte eventuell das eine oder andere Detail noch zur Sprache bringen. Aber vielleicht geht es auch ohne weitere Details.
- Hier ging es ja eigentlich um die Frage, wie die originalen und die halbechten Strauss-Operetten im Artikel dargestellt werden sollen. Ich plädiere im Prinzip für die aktuelle Lösung: Äpfel und Birnen nicht in der Liste vermischen. Lektor w (Diskussion) 08:52, 27. Okt. 2014 (CET)
- Ich glaube, das Problem wird immer noch nicht gerecht gelöst (warum bin ich denn gescheitert bei meinen Versuchen): Du schreibst, völlig zu recht, Selbstverständlich gibt es einen großen Unterschied zwischen „normalen“ Operetten, bei denen Strauss jeden Takt selbst komponiert hat, und einer Operette, für die er „keinen einzigen Takt zu komponieren brauchte“ (Reichenauer). Das ist ja ein richtiger Ansatz, streite ich nicht ab. In deinem Sinn allerdings - richtig reingewaschen - hat Strauss (Sohn) exakt vier Operetten selbst komponiert: "Zigeunerbaron", "Simplicius", "Jabuka" und "Göttin der Vernunft" (nach jetzigem Stand 2014). Der sogenannte "mitschöpferische Anteil" von Richard Genée bei der "Fledermaus" z.B. liegt bei weit über 50%, so dass er nach modernen Maßstäben des Urheberrechts sogar in der Form als "Musik von Johann Strauss und Richard Genée" aufgeführt werden müsste. Das sagt keiner - deshalb ist ja Reichenauers Formulierung so "revolutionierend" -, aber bekannt ist es seit der Erstellung der Revisionsfassung durch Fritz Racek 1975 (also seit fast 40 Jahren, die veröffentlichte und im Handel erhältliche Fassung von 1968 hat Racek selbst "weichgespült", weil er nach seinem eigenen Bekunden es nicht glauben wollen wollte - aber Handschrift ist nunmal Handschrift und so hat er es sieben Jahre später noch einmal veröffentlicht - die Druckfassung kenne ich aber nicht): Ja, wo fängt man an, wo hört man auf? Und da erscheinen noch 2012/13 Biographien von Strauss (Sohn), die diese jahrzehntealten Erkenntnisse noch nicht einmal reflektieren?
- Zur Ehrenrettung von Strauss (Sohn): Seine Melodienbücher, die er angelegt hat, sind vorhanden und ansatzweise auch ausgewertet worden (noch nicht einmal die Hälfte davon ist irgendwo in seinem weiß Gott umfangreichen Werk nachweisbar): Es ist unglaublich, welches Genie er hatte in Melodiefindung. Und da gibt es keinerlei Abstriche: Selbst in "Wiener Blut" sind es ja alles seine Melodien. Unfassbar, aber ich stimme da Johannes Brahms' Zitat zu: Der Mann trieft ja von Musik, […]
- Und das macht es so schwierig: Wann beginnt Bearbeitung, was ist original? Fakt ist, dass sein Vater das "Teamwork" bei der Komposition erfunden hat (dessen Melodien hat der Sohn zum Teil zweitverwertet), Strauss Sohn (und seine Brüder, wobei Josef und Eduard ab einem bestimmten Zeitpunkt eher Detailabsprachen aus Orchestererfahrung brauchten, als dass sie Instrumentierungserfahrung benötigten) - aber alle vier nach der "reinen" Kompositionslehre des 19. Jhd. als "Alleinkomponisten" dastehen mussten, obwohl der ganze heutige Musikbetrieb eigentlich undenkbar wäre, wenn diese vier nicht die gesamte "U-Musik" total umgekrempelt hätten, indem sie das TW in der "U-Musik" einführten …
- Ich schreibe mal nicht zu viel, sonst finde ich mich noch als Plagiat in einer Diss. wieder: Das ist auch so "Mode" geworden in der "Erkenntnisausbeutung".
- PS: Der Begriff "U-Musik" ist erstmalig durch Strauss Vater belegt, es ist irgendwie mal in den dortigen WP-Artikel reingekommen. Oder noch nicht? Ich schaue jetzt nicht nach, aber Datum steht fest, ist belegt. --Rote4132 (Diskussion) 00:14, 28. Okt. 2014 (CET)
- NB: Es gibt in der "Strauss-Szene" viel zu viele "Besserwisserei", gerade in Wien, ich lehne mich auch nur ungern aus dem Fenster. Aber das soeben von mir formulierte ist nach allen Regeln der Wikipedia (siehe WP:BLG) komplett belegbar. --Rote4132 (Diskussion) 00:14, 28. Okt. 2014 (CET)
Aha. Vielen Dank für die Überprüfung und die Aufklärung, Rote4132. Wenn ich Dich richtig verstanden habe: In unserer Liste stehen momentan 15 Operetten, die er laut unserem Text komponiert hat. In Wirklichkeit hatten aber andere Komponisten bei 11 dieser Operetten einen mehr oder weniger großen Anteil als Mitschöpfer. Das kann man ja erwähnen (oder auch nicht).
Jedenfalls werden doch diese 15 Operetten praktisch immer als von Strauss komponierte Operetten bezeichnet bzw. eingeordnet, oder? Falls ja, „stimmt“ unsere Liste. Denn sie stimmt dann mit der üblichen Darstellung überein. Für mich stellen sich jetzt vor allem zwei Fragen:
- Wie sah die Mitwirkung bei den 11 „nicht ganz reinen“ Strauss-Operetten aus? Kann man das kurz zusammenfassend skizzieren, auch wenn es von Werk zu Werk verschieden war?
- Bei Wiener Blut wissen wir: Strauss brauchte keinen Takt neu zu komponieren. Ist das bei den zwei französischen Titeln auch so? Oder hat er da aktiv mitkomponiert? Wenn Strauss bei ihnen ebenfalls nichts neu komponiert hat, halte ich die aktuelle Grenzziehung für brauchbar: 15 mehr oder weniger originale Strauss-Operetten (vollständig oder teilweise aus seiner Hand) vs. Kompilationen durch andere.
Um Dich möglicherweise vom Schreiben zu entlasten: Sind Texte im Internet greifbar, in denen das Thema (was ist original bei den Strauss-Operetten, welche anderen Komponisten haben inwieweit mitgewirkt) zusammenfassend dargestellt wird?
Ansonsten habe ich Deine Rückmeldung durch zwei Änderungen im Artikel zu berücksichtigen versucht. Lektor w (Diskussion) 01:55, 28. Okt. 2014 (CET)
- Hallo Rote4132, falls Du mal wieder vorbeischaust: Ìst die jetzige Darstellung aus Deiner Sicht in Ordnung? Lektor w (Diskussion) 04:38, 11. Nov. 2014 (CET)
- Würde ich so akzeptieren. Ich wüsste auf den ersten Blick nur eine einzige Änderung: La Tzigane gilt in der Strauss-Forschung inzwischen als eigene (und eigenständige) Operette von Strauss, da er hier zwar eine Zweitverwertung aus Cagliostro und Fledermaus vorgenommen hat, aber der eigenschöpferische Anteil es nicht mehr als Nur-Bearbeitung (selbst nicht einmal einer nur von Strauss) erscheinen lassen würde. Sie würde eigentlich mit "oben" hinein gehören.
- Das grundsätzlich verrückte an der Sache ist, dass in der heutigen Musikwelt "Arrangements" (also nicht allein Ausgaben - Instrumentationen - für verschiedene Besetzungen) gang und gäbe und übliche Musikpraxis sind. Die hatten als Technik tatsächlich die Sträusse erfunden, nur konnten/wollten/durften die damals so nicht bezeichnet werden (es widersprach dem Bild eines Komponisten im 19. Jhd.) und die angewendeten "Verschleierungstechniken" aufzudecken, zu belegen (und damit enzyklopädisch brauchbar zu machen) ist verd... schwer. Wenn es nicht Musikwissenschaftler, wie Norbert Linke gäbe, die dann auch noch Handschriften zuordnen könnten - es würde alles noch immer auf dem "allgemeinen Bla-bla" von den wirklich z.T. grob falschen Strauss-Biographen der Jahrzehnte stehen. Gruß,--Rote4132 (Diskussion) 21:36, 29. Jan. 2015 (CET)
- PS: Im Internet ist das alles leider nicht zu finden: Das sind fast alles Druckwerke - und selbst da muss man sehr genau wissen, ob, wenn "Johann Strauss" draufsteht, auch tatsächlich quellenbeständiges drin ist. Das letzte mir bekannte Werk von Hanne Eggardth: Alles Walzer, K&S, wien, 2012 - unbrauchbar: Erneute Perpetuierung von bereits ausgemerzt geglaubten Fehlern und ohne jede Reflexion des erreichten Standards. Nur als Beispiel. --Rote4132 (Diskussion) 21:50, 29. Jan. 2015 (CET)
- Hallo Rote4132, vielen Dank für Deine wieder sehr hilfreichen, sehr kompetenten Antworten. Ich habe keine Diskussionen unter Beobachtung und habe leider erst jetzt wieder hier reingesehen.
- Ich habe gerade versucht, Deine Anmerkungen zu La Tzigane in einem Satz mit einzuarbeiten. Provisorisch, an Ort und Stelle der bisherigen Erwähnung, also nicht mit Verschiebung – diese traue ich mich nicht so recht.
- Du übertriffst mich an Kenntnissen um einige Größenordnungen. Deshalb nochmals vielen Dank für Deine Auskünfte und Deine Geduld beim Erklären! Ich möchte Dir und gegebenenfalls anderen Strauss-Experten jetzt die weitere Verbesserung überlassen. Fachleute an die Front! Lektor w (Diskussion) 22:17, 12. Jun. 2015 (CEST)
- Den Satz akzeptiere ich, ich denke, er fasst es gut zusammen. Ich gebe aber offen zu, dass ich auf Grund von RL viel zu wenig getan habe, den Artikel grundlegend zu verbessern (ich habe da auch nur "Nebenschauplätze" eingefügt) - ich hoffe, es bessert sich demnächst! Danke aber in jeder Hinsicht und weitere Mithilfe jederzeit erwünscht, wie generell in unserer WP. Beste Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 22:31, 12. Jun. 2015 (CEST)
Ich finde es sehr gut, dass die Werke von Johann Strauss so umfassend erfasst sind. Allerdings: Wäre es nicht vielleicht sinnvoll, das Werkverzeichnis als eigenen Artikel anzulegen (Liste der Werke von Johann Strauss (Sohn))? --Peter Gugerell 09:06, 27. Apr. 2019 (CEST)
- Ich komme einfach nicht dazu. Im Grunde ist es aber richtig, so zu verfahren, der Artikel ist ohnehin überarbeitungsbedürftig und hat einige Schieflagen.--Rote4132 (Diskussion) 11:02, 27. Apr. 2019 (CEST)
- Siehe dazu auch
Zum Thema Johann-Strauss-Gesellschaften Wien:
Ich komme es aus Wien, wirke also in der Johann-Strauss-Gesellschaften mit und hier wäre eine Bearbeitung bitte notwendig:
Johann-Strauß-Gesellschaft Wien (Präsident seit 2005: Peter Widholz)
und es kann auch bitte ein Verlinkung eingefügt werden: http://johann-strauss-gesellschaft.at/
Vielen Dank --2A02:8388:2181:9C80:D981:9F2E:C774:E65B 20:35, 7. Feb. 2024 (CET)
- Weblink bereits vorhanden, für "seit 2005" Beleg angeben. Dass er 2016 Präsident war, steht bereits im Artikel.--85.9.20.248 00:29, 8. Feb. 2024 (CET)
- Hallo, danke für die Antwort.
- Im angeführten Link zur Offiziellen Seite der Johann Strauß Gesellschaft Wien ist der Vorstand, darunter der Präsident seit 2005 Peter Widholz angegeben.
- http://johann-strauss-gesellschaft.at/ueber-uns2/vorstand/
- Wäre super dies zu korrigieren Vielen Dank. --2A02:8388:2181:9C80:1085:ABC5:9925:4E19 22:50, 8. Feb. 2024 (CET)