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Corps Tactical Zone
militärische Territorialgliederung Vietnams / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Die „taktischen Zonen“ (vietnamesisch Vùng chiến thuật, im Englischen Corps Tactical Zones (CTZ) genannt), später Militärregionen (MR; Quân khu), waren eine militärische territoriale Gliederung der Republik Vietnam (Südvietnam) während des Vietnamkrieges.
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Die Armee der Republik Vietnam (ARVN) teilte das südvietnamesische Staatsgebiet 1961–62 in vier „taktische Zonen“ ein und löste damit eine noch von den Franzosen geschaffene Militärorganisation ab. Jeder dieser Zonen war ein Korps der Armee zugeteilt, wobei der jeweilige Korpskommandeur innerhalb der Zone nicht nur den militärischen Oberbefehl besaß, sondern ihm auch die Zivilverwaltung untergeordnet war. Die Korpskommandeure waren direkt dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte unterstellt. Die Amerikaner verwendeten daher die Bezeichnung Corps Tactical Zones. Die Korps-Zonen waren wiederum in Division Tactical Areas unterteilt; daneben gab es einige Special Tactical Zones, für die Sonderregelungen galten.
Als infolge der Tonkin-Resolution ab 1965 US-Landtruppen nach Vietnam entsandt wurden, wurde den beiden mittleren Zonen (II und III) ein US-Army-Großverband auf Korpsebene zugeteilt. Die Bezeichnung „Korps“ sollte dabei aber vermieden werden um Verwechslungen zu verhindern, weshalb die beiden Army-Verbände Field Force genannt wurden. Eine Amphibious Force (ebenfalls in Korpsgröße) der US-Marines wurde in die erste Zone (an der demilitarisierten Grenze zu Nordvietnam) entsandt. Lediglich in der vierten Zone (Mekong-Delta) existierte kein US-Großverband, da hier nur wenige amerikanische Einheiten stationiert waren und diese von der nahegelegenen dritten Zone (Saigon) befehligt werden konnten. Die Kommandeure der US-Korps waren formal den jeweiligen ARVN-Korpskommandeuren unterstellt und galten diesen gegenüber als Senior-Berater (senior adviser). Die Zusammenarbeit verlief aber meist schlecht, da es innerhalb der Zonen kein gemeinsames Hauptquartier gab und die Kooperation somit umständlich über das Saigoner Oberkommando lief.
Als Reaktion auf die Tet-Offensive 1968 wurde auch in der ersten Zone ein Army-Korps installiert. Dieses trug als einziger US-Verband in Vietnam die Bezeichnung „Korps“ und war (trotz gleicher Stärke) den Marines unterstellt, bis diese 1970 ihren Abzug begonnen.
Ab Ende der 1960er-Jahre wurden die zivile Befugnisse der Korpskommandeure zunehmend abgeschwächt, da die Tet-Offensive gezeigt hatte, wie ineffektiv die Verwaltung in den ländlichen Regionen war. Im Juli 1971 wurden die Zonen aufgelöst und durch die nahezu identischen Militärregionen ersetzt. Die Kommandeure der Korps waren von Amts wegen gleichzeitig Befehlshaber der Militärregionen, so dass sich faktisch kaum mehr als der Name änderte.
Bis 1972 wurde der Großteil der US-Soldaten abgezogen und die US-Großverbände in den Militärregionen durch Regional Assistance Commands mit nur noch beratender Funktion ersetzt. Diese wurden schließlich im März 1973 nach dem Pariser Friedensabkommen aufgelöst. Die südvietnamesischen Korps wurden während der Frühjahrsoffensive 1975 vernichtet.
Auch die Nordvietnamesische Armee und die Nationale Befreiungsfront (FNL, Vietcong) teilten Südvietnam in Militärregionen ein, wobei beide unterschiedliche Systeme verwendeten, die erst gegen Kriegsende vereinheitlicht wurden. Im Gegensatz zum Süden waren die nordvietnamesischen Militärregionen nicht mit den Korps identisch, des Weiteren gab es auch noch Front-Großverbände, die eine größere operative Bedeutung besaßen als die Regionen.