Chthonismus
mythische Weltanschauung, derzufolge die Erde im Zentrum der Verehrung steht / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Chthonismus (von altgriechisch χθών chthon, deutsch ‚Erde‘ und -ismus) bezeichnet eine mythische Weltanschauung im Rahmen vieler ethnischer Religionen, in der die Erde im Zentrum der Verehrung steht.[1] Dazu zählt der animistische Glaube von der Beseeltheit aller Kreaturen und Naturerscheinungen, die pantheistische Vorstellung einer Mutter Erde im Sinne eines „mit Geist oder göttlicher Kraft ausgestatteten Planeten Erde“[2][3] und die polytheistische Personifikation der Erde (des Erdbodens) als Erdgöttin. Im letztgenannten Fall besteht häufig ein zweigeteiltes Verhältnis von Erdmutter und Himmelsvater.
Ein frühes Beispiel bilden die vom antiken griechischen Dichter Hesiod um 700 v. Chr. als chthonische Götter (Chthonioi) bezeichneten Titanen mit der Muttergöttin Gaia und dem Himmelsgott Uranos als Ursprung des olympischen Göttergeschlechts. Von diesem Ursprung der Bezeichnung abgeleitet, werden allgemein mit dem Erdreich oder der Unterwelt in Verbindung stehende Gottheiten und andere Wesen als chthonisch bezeichnet („der Erde angehörend; unterirdisch“;[4] siehe auch chthonische Tiere).[5]