Castellu di Cucuruzzu
archäologische Stätte in Frankreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Castellu di Cucuruzzu ist eine megalithische Kultstätte der Torre-Kultur auf der Insel Korsika: Sie liegt zwischen Sainte-Lucie-de-Tallano und Levie auf dem etwa 900 m hohen Granitplateau Pianu di Levie. Die erst 1959 bei Luftaufnahmen entdeckte torreanische Anlage wurde in der korsischen Bronze- und Eisenzeit zwischen dem 9. und 4. Jahrhundert v. Chr. genutzt. Später gab es hier keine dauerhafte Besiedlung, so dass die Anlage relativ gut erhalten blieb. In der Nähe liegen die gleichartigen Anlagen von Castellu di Capula und Forcina, sowie der "Forêt du temps" (Wald der Zeit).
Lage von Cucuruzzu |
Die Menschen lebten von Ackerbau und Viehhaltung (Rind, Schaf, Schwein und Ziege) und jagten Hirsche und Wildschweine, was Knochen unter dem Abri belegen. Bei der Ausgrabung fand man 1963–64 nur wenig Inventar, da die Anlage geplündert worden war.
Ein Teil der Baulichkeiten ist, wie für die Torreaner typisch, in eine natürliche Felskulisse (darunter ein Abri) integriert. Der 1200 m² große Komplex gliedert sich in zwei Bereiche:
Aufgrund der Funde von Tonklumpen vermutet man hier auch Plätze für die Herstellung von Töpferwaren oder was Mahlsteine vermuten lassen, eine Räumlichkeit, wo Korn zu Mehl verarbeitet wurde. Ein großer Felsentisch mit runder Vertiefung in der Mitte die beim Kornmahlen benutzt wurde bildet die nördliche Westfront. Jenseits liegt die Loge A, die mit den Felsen den nordwestlichen Abschuss bildet. Ein riesiger Felsblock im Rücken der Westfront wurde mittels Platten zu einem künstlichen Abri gestaltet unter dem man viel zerscherbte Keramik fand (Schalen, Krüge, Schüsseln). Im südlichen Teil des Westsektors wurden aufgeschichtete Steine zwischen die Naturfelsen eingefügt. Im Bereich dreier Nischen, die wie überdeckte Gänge angelegt sind, ist das Mauerwerk sehr sorgfältig ausgeführt.
Im Osten liegt das Kultmonument. Der Zugang zum höher gelegenen Kultmonument, das wahrscheinlich dem Totenkult diente, liegt im Osten und etwa 10 m über dem torreanischen Dorf. Im Gang befindet sich rechts und links eine Nische (Wächterzelle). Der Gang ist spitzbogig überdacht. Er führt zu einer polygonalen Cella von drei bis vier Metern Durchmesser, die seitlich an die Naturfelsen anlehnt. Ihr Kraggewölbe hat drei Meter Höhe, wie man es im Mittelmeerraum häufiger antrifft. Auf Korsika ist es das einzige intakte torreanische Gewölbe. Im nahen zeitgleichen Dorf fanden sich Hüttengrundrisse.
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