Brief an den Sohn des Wolfes
Zentrales Werk des Religionsstifters Baha'ullah / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Der Brief an den Sohn des Wolfes gehört zum Offenbarungswerk Bahāʾullāhs, dem Religionsstifter der Bahai. Die persischsprachige Epistel, die kurz vor seinem Tod im Jahre 1892 entstand, gilt als Zusammenfassung seiner Lehre und gehört damit zu den wichtigsten heiligen Schriften der Bahai.
Der Brief an den Sohn des Wolfes ist an den damals führenden Mujtahid aus Isfahan, den schiitischen Scheich Muhammad-Taqi Nadjafi, gerichtet (* 19. April 1846 Isfahan; † 5. Juli 1914 ebenda), der in Nadschaf studierte und als Gegner des Bahai-Glaubens vor Gewalt gegen die Bahai nicht zurückschreckte. Zusammen mit seinem Vater, dem muslimischen Geistlichen Scheich Muhammad-Baqir († Dezember 1883 in Nadschaf), welchen Bahāʾullāh als „Wolf“ bezeichnete, hatte er den Tod vieler Bahai zu verantworten. Obwohl der Brief in erster Linie an den Sohn des „Wolfes“ gerichtet ist, steht dieser keineswegs im Mittelpunkt; Bahāʾullāh wendet sich vielmehr an die ganze Menschheit. In dem Buch blickt er zurück auf sein Leben, fasst seine ethischen, metaphysischen, theologischen und gesellschaftlichen Lehren zusammen und begegnet so auch den Angriffen auf seine Anhänger.
Die erste deutsche Fassung wurde auf der Grundlage der englischen Übersetzung von Shoghi Effendi angefertigt. 2010 erschien beim Verlag der Weltreligionen erstmals eine deutsche Übersetzung aus dem Original, die mit einem ausführlichen Kommentar versehen wurde und zahlreiche Hintergrundinformationen liefert, wodurch vieles für den westlichen Leser verständlicher wird, was „den Band gleichzeitig zu einer Einführung in die jüngste Weltreligion macht“.