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Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD, USP) war im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik, eine von 1917 bis 1931 bestehende sozialistische Partei.
USPD | |
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Parteivorsitzender | Hugo Haase und Georg Ledebour |
Gründung | 1917 |
Gründungsort | Gotha |
Auflösung | 1931 |
Im Vorfeld und während des Ersten Weltkrieges kam es innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) zum Konflikt. Die Auseinandersetzung fußte in unterschiedlichen Standpunkten zum Krieg. Entgegen zentraler Beschlüsse der SPD, vor dem Krieg betrieb die Mehrheit von SPD-Parteivorstand und -Reichstagsfraktion (13. Wahlperiode) ab August 1914 eine sogenannte Burgfriedenspolitik (siehe auch → Auswirkung der Burgfriedenspolitik in der SPD). Demgegenüber bildete sich innerhalb der SPD eine wachsende Opposition heraus und formierte sich in eigenständigen Organisationen (z.B Spartakusgruppe und Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft (SAG)). Im Parlament zeigte sich der Konflikt im unterschiedlichen Abstimmverhalten von SPD-Abgeordneten zu Kriegskrediten, mit Zustimmung oder Ablehnung.
Von Abstimmung zu Abstimmung (in den Jahren 1912, sowie 1914 und 1915 jeweils zweimal) wuchs der Zahl der Gegenstimmen. Zu den Abstimmungsgegnern um Karl Liebknecht und Hugo Haase gehörten nicht nur Parteilinke sondern auch Vertreter verschiedener SPD-Strömungen. Gegen sie erfolgte eine „Disziplinierungspolitik“ durch die Mehrheit der Fraktion, der Parteiführung und weiterer Teile der SPD. Die Kritik gegen die Abstimmungsgegner um Hugo Haase uferte aus, indem sie u. a. auch judenfeindliche Formen annahm.[1] Nach der letzten Abstimmung 1915 wurden die Abgeordneten zunächst aus der Reichstagsfraktion und nach einer ersten Reichskonferenz der innerparteilichen Opposition im Januar 1917, aus der SPD ausgeschlossen.
Mit der Gründung der USPD während einer zweiten Reichskonferenz der Opposition vom 6. bis 8. April 1917 in Gotha, insbesondere durch die ausgeschlossenen Sozialdemokraten und der Benennung der Restpartei zur MSPD vollzog sich die Spaltung der SPD. Eine Vielzahl von SPD-Mitgliedern wechselte zur neuen Partei. Von 1917 bis 1920 war die USPD eine Massenpartei und löste in Zentren der Sozialdemokratie wie z. B. Berlin und Leipzig die SPD als Mehrheitspartei der Arbeiterbewegung ab. Mit fast 900.000 Menschen (1920) erreichte die Partei ihre höchste Mitgliederzahl (siehe auch weiter unten → Tabelle Mitgliederzahlen)
Wie auch andere sozialistische Parteien in internationalen Vereinigungen zusammenarbeiteten, tat dies USPD ab 1921 in der Wiener Internationale. Programmatisch knüpfte die Partei in erster Linie an die ehemalige zentristische Mehrheitsströmung der SPD an.
![Thumb image](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/dd/USPD-Vorstand.jpg/640px-USPD-Vorstand.jpg)
Bei den Massenstreiks im April 1917 sowie im Januar 1918 spielten Vertreter der USPD eine bedeutende Rolle. Weitere Höhepunkte waren u. a. ihr Wirken in der Novemberrevolution 1918, die Regierungsbeteiligungen im Rat der Volksbeauftragten und in Ländern des Deutschen Reiches sowie Kurt Eisner und Richard Lipinski als Ministerpräsidenten der Freistaaten Bayern bzw. Sachsen.
Im Januar 1919 spaltete sich die Spartakusgruppe ab, die die Kommunistische Partei Deutschlands gründete. Mit Rücktritten, Absetzungen, Wahlniederlagen, Zerwürfnissen mit anderen Parteien usw. verlor die Partei zahlreiche ihrer Machtpositionen. Hinzu kam die Ermordung führender Mitglieder der USPD. Durch Gründung parteiinterner Organisationen und deren darauf folgende Abspaltungen, Aus- und Übertritte in andere Parteien und Wiedereintritte in die SPD zerfiel zwischen 1920 und 1922 die Partei. Ein kleiner Rest von USPD-Mitgliedern, unter der Führung Theodor Liebknecht hielt die nach 1922 bedeutungslos gewordene Partei noch bis 1931 aufrecht und trat der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) bei.