Benutzer:Steschke/AGC
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Der Apollo Guidance Computer (AGC) war der Navigationsrechner des Apollo-Raumschiffs und war das erste Embedded System moderner Ausprägung.
![Thumb image](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/79/Agc_view.jpg/640px-Agc_view.jpg)
Er entstand als externe Entwicklung durch das Instrumentation Laboratory (heute: Charles Stark Draper Laboratory Inc.) beim Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Auftrag der NASA. Hergestellt wurden die Computer für den Einsatz dann von Raytheon. Erstmalig sollte es bei einem Weltraumprojekt möglich sein, dass entscheidende Berechnungen zur Fluglage und Navigation direkt im Raumfahrzeug durchgeführt werden konnten. Grundlegende Entwicklungen waren dafür erforderlich, so beispielsweise die einheitlichen logischen Schaltkreise, die als einfache Widerstands-Transistor-Logik ausgeführt waren. Es musste aber auch ein Weg gefunden werden, wie die Astronauten überhaupt im Weltraum navigieren konnten. Bei den vorhergehenden Mercury- und Gemini-Missionen waren diese Aufgaben überwiegend von der Erde aus wahrgenommen worden. Bei den Flügen zum Mond war das nicht mehr möglich, es wurden wesentlich höhere Anforderungen an die Genauigkeit gestellt, die nur noch mit Messungen im Raumschiff darstellbar waren und wichtige Manöver waren auf der Rückseite des Mondes durchzuführen, also in dessen Funkschatten. Die Lösung war ein Navigationsteleskop und eben der Apollo Guidance Computer.
Baugleiche Computer waren im Kommandoteil (Command Module - CM) und in der Mondlandefähre (Lunar Module - LM) vorhanden. Lediglich die Programme waren unterschiedlich. Dieser glückliche Umstand machte es bei der Apollo-13-Mission möglich, mit dem Computer der Mondlandefähre in engen Grenzen weiterarbeiten zu können.
Auch bei der Apollo-11-Mission gab es bezüglich des Computers eine Besonderheit. Beim Landeanflug gab es einen Speicher- bzw. Instruktionsüberlauf (bei heutigen Computern wäre das wohl einen Absturz wert), dokumentiert als Fehler 1202 und 1201. Verursacht wurde dies durch das versehentlich eingeschaltete Rendezvous-Radar. Dieses Radar diente beim Rückflug vom Mond in die Umlaufbahn der Orientierung zum Apollo-Raumschiff. Beim Landeanflug lieferte es nur eine Flut unnötiger Daten, die die Anflugberechnungen empfindlich störte.