Benutzer:KureCewlik81/Militärputsch 1960
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Der Militärputsch vom 27. Mai 1960 (türkisch 27 Mayıs 1960 Askerî Darbesi) war der erste Putsch in der Geschichte der Republik Türkei. Im Namen der Nation lösten die Streitkräfte, sich mit der Abwendung eines drohenden Bruderkrieges rechtfertigend, die Große Nationalversammlung auf und stürzten die seit 1950 von der Demokratischen Partei gestellte und einen zunehmend autoritären wie auch repressiven Charakter annehmende Regierung. Das neu konstituierte Komitee der Nationalen Einheit übernahm provisorisch die Regierungsgewalt mit dem erklärten Ziel, den Rechtsstaat erneut zu errichten. Als Vorsitzender des Komitees der Nationalen Einheit wurde General Cemal Gürsel zugleich Staats- und Ministerratspräsident sowie Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
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Nachdem die Demokratische Partei bereits seit dem 27. Mai faktisch aufgehört hatte zu bestehen, wurde sie am 29. September 1960 durch gerichtliche Entscheidung geschlossen und gegen die „Gestürzten“ folgten die sogenannten Yassıada-Prozesse. Der eigens dafür eingerichtete Hohe Gerichtshof sprach nach über elf Monaten Verhandlungsdauer neben zeitigen auch 31 lebenslange Freiheitsstrafen und 15 Todesurteile aus. Das Komitee der Nationalen Einheit bestätigte drei Todesstrafen und wandelte die übrigen in lebenslange Zuchthausstrafen um. In Übereinstimmung mit dieser Entscheidung wurden Mitte September 1961 der frühere Ministerpräsident Adnan Menderes, sein Finanzminister Hasan Polatkan und der Außenminister Fatin Rüştü Zorlu auf der Insel İmralı durch den Strang hingerichtet.
Zum ersten Jahrestag des Putsches nahm die nach Ankara einberufene Verfassunggebende Versammlung einen Verfassungstext an, der am 9. Juli 1961 in einem Plebiszit bestätigt wurde. Die neue Verfassung trat mit der Veröffentlichung des Ergebnisses der Volksabstimmung am 20. Juli 1961 teilweise in Kraft und aus den Wahlen im Oktober desselben Jahres ging die Republikanische Volkspartei als knappe Siegerin vor der neu gegründeten Gerechtigkeitspartei hervor. Während Cemal Gürsel als Staatsoberhaupt im Amt blieb, konnte İsmet İnönü nach mehr als einer Dekade als Oppositionsführer eine Regierung bilden. Die folgenden zwei Jahrzehnte waren von politischer Instabilität geprägt, die sich insbesondere in häufigen Koalitions- und Regierungswechseln zeigte. Nach mehreren Putschversuchen intervenierte das Militär 1971 per Memorandum und putschte erneut am 12. September 1980.