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Das britische Kolonialreich auf dem indischen Kontinent bestand von 1858 bis 1947. Das Kastensystem war weiterhin das Identifikationsmittel der Inder und sorgte für soziale Spaltungen.
Während die Briten den Subkontinent regierten und ausbeuteten, wurden die Einwohner wie Diener behandelt[1] und die Männer in die britische Armee eingezogen. Im zweiten Weltkrieg kämpften etwa zwei Millionen indische Soldaten für die Briten.[2] Dennoch hatten einige Herrscher die Möglichkeit ihre politische Position zu behalten. Während die Provinzen unter direkter britischer Verwaltung standen, wurden 21 halbsouveräne Fürstentümer von indischen Regenten geleitet. Diese verfügten über erhebliche Finanzmittel, befehligten eine kleine Armee und hatten die Rechtsprechung in der Hand. Jedoch standen sie ständig unter britischer Beobachtung.[1][2]
Dank den Montagu-Chelmsford Reforms erhielt das Britische Indien 1921 eine neue Verfassung und zehn Prozent der männlichen Bevölkerung erhielten das Wahlrecht.[2]
Wichtige Errungenschaften indischer Männer werden im folgenden zeitlich aufgelistet:
40% der Inder sind jünger als 15 Jahre – Indien ist demnach ein sehr junges Land, das jährlich mit 17 bis 18 Millionen Geburten wächst[4].
Die Kultur in Indien ist hinduistisch geprägt. Grundsätzlich ist die Erziehung von indischen Kindern aufgrund den vielen innerländischen Unterschieden je nach Region, Kulturraum, Sprache, Geschlecht und Reichtum verschieden.[4][5] Eine große Gemeinsamkeit aber ungeachtet der Herkunft ist der Kinderwunsch. In Indien gibt es selten Paare, die kinderlos bleiben möchte.[4][5] Gerade bei ärmeren Eltern dienen Jungen als zukünftige Absicherung. Die Geburt eines Sohnes ist im Gegensatz zu der eines Mädchens mit keinen finanziellen Schulden verbunden, im Gegenteil. Verheiratet sich der Sohn später, erhalten die Eltern die Mitgift.
Jungen haben einen höheren Status und mehr Privilegien als Mädchen. Das zeigt sich auch im Umgang und ihrer Erziehung: Söhne werden häufig länger gestillt, erhalten vitaminreichere Ernährung und bessere gesundheitliche Versorgung.[6] Das spiegelt sich auch in der Geschlechterverteilung des Landes wider,[7] 2011 gab es bei den unter sechsjährigen 7,1 Millionen mehr Jungen als Mädchen.[7]
Generell beginnt die Erziehung indischer Kinder ab fünf Jahren, da sie nach dem Hinduismus dann erst zwischen Gut und Böse unterscheiden können. Vorher sind sie „rein“. Vor allem der Respekt vor Älteren wird als Wichtig anerkannt, ebenso Gehorsam.[4][5] Auf der anderen Seite wird der Nachwuchs oft vergöttert und - wenn Eltern die finanziellen Mittel haben - verwöhnt.[4]
In armen Familien müssen Kinder so früh wie möglich neben oder statt der Schule arbeiten. Vorher begleiten sie meist die Mutter bei ihrer Arbeit.[4] Dann übernehmen sie selbst Erwerbstätigkeiten oder Betteln.[4][5] Durch die kostenlose Grundschulbildung ist dort die Geschlechterverteilung relativ gleich, innerhalb der weiterführenden Schulen eher unausgewogen mit mehr Jungen.[8] Da Söhne später Geld verdienen werden und ihre Eltern unterstützen können, wird Zeit und Geld lieber in sie investiert.[7]
Was die Alphabetisierung angeht, können in Indien mehr Männer als Frauen lesen und schreiben. 2018 konnten das 82,37% der Männer und 65,79% der Frauen.[9]
Traditionell tragen die Männer in Indien häufig Kurtas, Lungis und Dhotis. Dies sind traditionelle Gewänder. In ländlichen Regionen wird auch ein Legan getragen, eine schlafanzugähnliche Hose. Salwar Kameez (Tunika mit Hose) können beide Geschlechter tragen. Sehr auffällig ist der Turban, der Pagri. Es gibt ihn in vielen Farben. Jede hat eine unterschiedliche Bedeutung. Es ist darauf zu achten, dass zu Anlässen, Jahreszeiten oder Lebensabschnitten immer der passende Turban getragen wird.[10]
Allgemein gilt in Indien nach wie vor, aufgrund des hinduistischen Glaubens, dass ein Mann einen höheren Stellenwert hat, als die Frau. Der Mann ist im Hinduismus zB. wichtig, um Rituale durchzuführen. Familie ist in der indischen Gesellschaft von großer Bedeutung. Meist gilt die vorherrschende Hierachie, dass der Mann über der Frau steht und die Älteren besondere Autorität besitzen.
Das immer noch vorherrschende Kastensystem in Indien gibt die Berufswahl vor. So sind Männer eingeschränkt, welchen Beruf sie ausüben können, je nachdem welcher Kaste sie angehören. In der höchsten, der "Brahmen" sind traditionelle Berufe angesiedelt, wie Priester. Diese gehören zur intellektuellen Elite. Darunter stehen die Kshartriyas. Hierzu zählen Soldaten, Beamte, Fürsten, Könige und Adlige. Typische Berufsfelder für die darauf folgende Kaste, der Vaishyas sind Händler, Kaufleute und Landwirte. Im unteren Teil finden sich die Shundras, die Schneider und Weber. Generell Menschen, die Handwerksberufe ausüben, wie Bauern und Tagelöhner. Für die „Unberührbaren“, Paria oder Harijans genannt, bleiben Berufe wie Fischer, Straßenreiniger, Schuhmacher, Metzger oder Schmied. In der Stadt nimmt tendenziell die Bedeutung in welche Kaste man hineingeboren wird ab. In dörflichen Regionen ist wie aktuell noch bedeutsamer. Bei der Partnerwahl spielt sie jedoch immer noch eine wichtige Rolle. [11]
Die Selbstmordrate lag 2016 pro 100.000 Einwohnern bei 18,5 Männern und 14,5 Frauen.[4] Viele Männer haben Existenzprobleme, dass sie zB. aufgrund von Missernten ihre Familien, in Monsunzeiten nicht ernähren können. [12]
Folgende Tabelle zeigt den Vergleich indischer Kulturdimensionen und Wertevorstellungen mit den USA, Deutschland, Japan und England.[13] Die Angaben stammen aus dem Jahr 2008.
Land | Individual-Index (IDV) | Macht-Distanz-Index (PDI) | Maskulinitätsindex (MAS) |
---|---|---|---|
Deutschland | 67 | 35 | 66 |
England | 89 | 35 | 66 |
Indien | 48 | 77 | 56 |
Japan | 46 | 54 | 95 |
USA | 91 | 40 | 62 |
Durchschnitt | 50 | 52 | 50 |
Der Index der Macht-Distanz beschreibt das Ausmaß der Machtverhältnisse in einer Kultur und stellt deren Verteilung dar. [14] In Indien ist das Ungleichgewicht der Machtverteilung anhand von hirachischen Beziehungen und Positionen (Eltern-Kinder, Lehrende-Lernende, Führungskraft-Mitarbeitende) relativ hoch. Dies liegt an deren Tradition. Entscheidungen von machthöheren Personen werden somit nicht in Frage gestellt und akzeptiert.
Der individuelle Dimensionsindex beleuchtet den Aspekt, der Selbstverwirklichung bzw. wie sehr sich ein Individuum kollektiven Interessen unterordnen muss. Indien ist ein kulturell und ökonomisch sehr vielseitiges Land. Man benötigt Durchhaltevermögen und ein gutes Netzwerk, um am indischen Markt Fuß zu fassen. [15]
Die Kulturdimension der Maskulinität zeigt, ob die Rollenverteilung in einem Staat gleichwertig zwischen den Geschlechtern aufgestellt ist. In Indien wird eine klare Unterscheidung getroffen, zwischen den Aufgaben und Arbeitstätigkeiten von Frauen und Männer. Tendenziell lässt sich noch ergänzen, dass Länder mit einem hohen MAS eher gewinnorientiert und wenig kompromissorientiert sind, ganz nach dem Motto: "Der Stärkere gewinnt."
Im Jahr 2013 gab es eine Verschärfung des indischen Sexualstrafrechts. Seitdem ist der Begriff der Vergewaltigung nicht mehr an die nicht-geschlechtsspezifische Anwendung von Gewalt oder konkrete Drohungen gebunden, sondern lediglich an das fehlende Einverständnis der Frau.[16]
Die #MenToo- Bewegung wurde in Indien aufgrund von Falschbelschuldigungen sexueller Belästigung als Antwort auf die #MeToo-Bewegung gestartet.[17] Der Protest fand überwiegend unter dem Hashtag #MenToo auf Twitter statt. [18]
Auslöser für die Bewegung war die Festnahme des Schauspielers Karan Oberoi am 05. Mai 2019, nachdem seine damalige Freundin ihn der mehrfachen Vergewaltigung und Erpressung bezichtigte.[19] Außerdem sei sie von ihm auf einem Spaziergang attackiert worden. Wie sich später herausstellte, hat sie die Attacke simuliert.[20] Die Bollywood-Schauspielerin Pooja Bedi startete daraufhin die #MenToo-Bewegung, um geschlechtsneutrale Gesetze zu fordern.[21]
Kritiker äußern, dass es sich bei sexueller Gewalt gegenüber Frauen um ein strukturelles Problem aufgrund eines Machtgefälles in Indien handele. Falsche Anschuldigungen gegenüber Männern seien zwar ein Problem, stünden allerdings in keinem Verhältnis zu der sexuellen Gewalt, welcher Frauen ausgesetzt sind.[22]
Die Politik in Indien ist durch männliche Dominanz gekennzeichnet. Seit der Unabhängigkeit 1947 wurde erst eine Frau, Pratibha Patil[23][24], Staatspräsidentin und Indira Gandhi erste und einzige Premierministerin[25][26]. Im Unterhaus und im Senat sind circa 90% der politischen Posten von Männern besetzt[27]. Um dem entgegenzuwirken, wurde 2012 eine Frauenquote von 33% auf nationaler und Länderebene eingeführt[28][29]. Eine paritätische Verteilung ist bislang aber noch nicht erreicht[30].
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