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Der Wiesensalbei (Salvia pratensis) ist eine wild wachsende Salbeiart und gehört zu den Lippenblütlern.
Wiesensalbei | ||||||||||||
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Wiesensalbei (Salvia pratensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Salvia pratensis | ||||||||||||
L. |
Die ausdauernde, krautige Pflanze wird bis zu 60 cm groß und hat hell- bis violettblaue Blüten. Die aufrechten Stängel sind vierkantig und locker abstehend behaart. Der überwiegende Teil der Blätter ist grundständig und bildet eine Rosette. Nur zwischen 1 und 3 kleinere Blattpaare beblättern die Sprossachse. Die Rosettenblätter besitzen einen 3 bis 7 Zentimeter langen, häufig behaarten Blattstiel. Die eiförmig bis länglich-lanzettlich geformte Blattspreite ist 6 bis 12 Zentimeter lang und 2 bis 4 Zentimeter breit, mit herzförmigem, eingekerbten Grund.
Die Blüten stehen in vier- bis achtblütigen Scheinquirlen, die mit kleinen, eiförmigen Hochblättern besetzt sind. 6 bis 12 solcher Scheinquirle stehen am Spross übereinander. Die Blüten sind etwa 2 bis 2,5 Zentimeter lang und kurz gestielt. Der glockenförmige Kelch ist durch 13 stark hervortretende Nerven und eine mehr oder weniger dichte Behaarung gekennzeichnet. Die Oberlippe ist etwa 2,5 Millimeter lang und besitzt 3 sehr kleine, zusammenneigende Zähne.
Die schwach behaarte Krone ist meist dunkel blauviolett, zum Teil auch weiß oder schmutzigrot.
Bei zwittrigen Blüten überragt die vorne stark erweiterte Kronröhre den Kelch leicht. Die kurz zweilappige Oberlippe ist stark sichelförmig gebogen und seitlich abgeflacht. Die Unterlippe ist kürzer als die Oberlippe und besitzt 3 herabgeschlagene, rundliche oder eckige Lappen. In weiblichen Blüten ist die Kronröhre dagegen viel kleiner und die Oberlippe weniger stark gebogen.
Die Blütezeit reicht von Ende Mai bis in den August hinein.
Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln über den typischen Salbei-Mechanismus: Die Hummel steckt ihren Rüssel in die Blüte und durch eine Öse am unteren Hebelarm [1], um Nektar zu sammeln, dabei löst sie den Hebelmechanismus (auch Schlagbaummechanismus genannt) aus, der den Blütenstaub am haarigen Körper der Hummel abstreift. Der Pollen wird dann von der Hummel zu anderen Blüten weiter getragen.
Variabilität
Die Art ist sehr formenreich und es existieren mehrere Unterarten:
Das Areal des Wiesensalbeis erstreckt sich über ganz Europa von der warmgemäßigten Trockenwald- und Steppenzone des Mediterrangebietes bis zu der kühlgemäßigten Laub- und Nadelmischwaldzone im nördlichen Mitteleuropa. Überwiegend tritt die Art in Tieflagen bis 400 m Höhe auf. Sie steigt jedoch auch vereinzelt bis in die subalpine Stufen in Höhen um 1.600 m auf.[2] Selten ist die Art auch in Kleinasien und im Kaukasus zu finden. In Nordamerika ist sie als Neophyt eingebürgert.
In Deutschland ist der Wiesensalbei häufig, fehlt jedoch im nordwestedeutschen Tiefland.
Der Wiesensalbei ist eine Lichtpflanze und erträgt nur bedingt Beschattung. Die Art bevorzugt trockene bis mäßg frische, kalkhaltige und magere bis mäßig nährstoffreiche Böden. Die Art ist ein Mäßigwärme- bis Wärmezeiger mit einem Verbreitungsschwerpunkt in den planaren bis collinen Bereichen Mitteleuropas mit einem subozeanisch geprägtem Klima. Sein ökologisches Verhalten lässt sich anhand der Zeigerwerte nach Ellenberg folgendermaßen charakterisieren: L 8, T 6, K 4, F 3, R 8, N 4.
Der Wiesensalbei ist vor allem in zweischürigen, ungedüngten Wiesen und Halbtrockenrasen anzutreffen. Daneben kommt er auch an Ruderalstellen vor.
In Mitteleuropa tritt die Art schwerpunktmäßig in Trocken- und Halbtrockenrasen-Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea Br.-Bl. et Tx. in Br.-Bl. 1949 auf.
Daneben ist sie häufig in einer trockenen, mageren Ausprägung der Glatthaferwiese anzutreffen. Hier tritt die Art gemeinsam mit dem Glatthafer, der Wiesen-Margerite ... auf.
Man kann junge Wiesensalbei-Blätter, ähnlich wie die des Küchensalbeis, als Gewürz verwenden, beispielsweise zu Fischgerichten. Die Wirkung ist jedoch weit weniger intensiv als beim Küchensalbei.
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