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Mehrere Beobachter der Kirche wie der zurückgetretene Apostel Gerrit Sepers vertreten die These, dass Fehrs Reformwille durchaus über die tatsächlichen Schritte hinaus ging, von konservativen Fronten innerhalb des Apostelkreises aber gebremst worden sei[1][2]. Dabei finden wiederkehrend Bezirksapostel Klaus Saur sowie die führenden Geistlichen der Gebietskirchen Nordamerikas Erwähnung, die bei zu weitgehenden Änderungen mit Abspaltung gedroht haben sollen[3].
Die ökumenische Öffnung der Kirche stieß mehrmals in der jüngeren Geschichte der NAK auf Widerstand. 2001 nahm die NAK Niedersachsen an einem ökumenischen Gottesdienst in Bovenden teil[4], was eine Woche später durch ein Rundschreiben von Stammapostel Fehr untersagt wurde[5] und bis heute noch für gemeinsame Sakralhandlungen gilt. Dabei tat sich besonders Bezirksapostel Klaus Saur als Skeptiker einer zu starken ökumenischen Anbindung der NAK hervor. Der US-amerikanische Bezirksapostel Richard C. Freund betonte in einem internen Rundschreiben, den Standpunkt der Exklusivität keinesfalls aufgeben zu wollen[6]. Auch die Verbindungen der NAK Norddeutschland zur Anskar-Kirche unter Bezirksapostel Wilhelm Leber wurden später bei den 2007 bekannt gewordenen Konflikten um die Gemeinde in Hamburg-Blankenese teils kritisch gesehen[7].
In einem Bericht der Staatssicherheit der DDR von einem Gottesdienst am 28. Dezember 1956 in Halle an der Saale bringt der Verfasser zum Ausdruck, dass zeitgenössische NAK-Mitglieder die „Botschaft“ auch auf eine unterstellte, geistige Verwirrung des hochbetagten Bischoffs zurückführten.
Olaf Wieland hingegen nennt als Hinweise für die guten Beziehungen zwischen NAK und Regime die Errichtung des Kirchengebäudes in Berlin-Lichtenberg[8] durch die Staatssicherheit oder der Briefwechsel zwischen Bezirksapostel Wilhelm Pusch und dem Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke[9]. Oft kritisiert wurde die positive Darstellung des DDR-Staats durch Stammapostel Fehr gegenüber dem damaligen SED-Zentralorgan Neues Deutschland[10]. Bereits Kurt Hutten berichtete von einem Gratulationsschreiben und einer Parteispende an die SED anlässlich der Volkswahl im Oktober 1954 durch die NAK Berlin-Brandenburg[11].
Im Archiv für Christlich-Demokratische Politik ist ein Bericht des CDU-Verbandes Frankfurt an der Oder überliefert, der ebenfalls auf eine positive Haltung der NAK gegenüber dem Regime schließen lässt[12]:
„Die größte Aufgeschlossenheit hinsichtlich der Politik unseres Staates [Anm.: der DDR] finden wir bei den Amtsträgern und Gliedern der Neuapostolischen Kirche“
Der Staatssekretär für Kirchenfragen, Dr. Klaus Gysi, soll der NAK laut einer belegten Aussage ausgesprochen freundlich gesinnt gewesen sein[13].
Laut Bernd Hartmann, ehemaliger Leiter der Evangelischen Allianz in Berlin, soll auch Heinz Mielke, Bruder des Ministers für Staatssicherheit der DDR Erich Mielke, der NAK angehört haben.[14]
Die britische Historikerin Christine E. King, welche die erste bekannte Abhandlung über die neuapostolische NS-Geschichte publizierte, befürwortete die These, dass die geistliche Führung der NAK den Nationalsozialismus unterstützte[15]. Ihrer Argumentation nach spricht dafür, dass Stammapostel Bischoff sich schon vor der Machtergreifung 1933 für die Akzeptanz von uniformierten SA-Männern einsetze, wie auch Helmut Obst anführte[16]. Des Weiteren führt sie auch Begebenheiten direkter, lokaler Unterstützung von Parteiorganen und die Integration des Hitlergrußes in die Liturgie an. Dieselben Indizien sehen King und andere darin, dass die NAK ihre regimebefürwortende Haltung auch im Ausland vertrat[17] oder dass über die Periodika des Friedrich-Bischoff-Verlags Artikel wie Adolf Hitlers Programmschrift Mein Kampf oder SA-Stiefel vertrieben wurden[18]. Dennoch gesteht King ein, dass Geistliche der NAK die nationalsozialistische Rhetorik auch „kenntnisreich“ verwendet habe, um Kirchengegner aus der NSDAP auf Abstand zu halten[19].
Links
https://nac.today/de/a/564985: Außerdem bereitete Fehr 1991 der Haus-zu-Haus-Missionierung, der sogenannten "Weinbergsarbeit", ein Ende.
http://www.nak.org/de/news/offizielle-verlautbarungen/article/19408/
Bilder
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:NAK_Stuttgart-Ost.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:NAK-Bad_Oeynhausen_Nachtaufnahme_2012.jpg
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Neuapostolische_kirche_brandenburg2.jpg
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Kirche_NAK.Varel.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lorch_New_Apostolic_Church.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Orgel_Heidelberg_Neuapostolische_Kirche.jpg
Die Etablierung des Stammapostelamts wurde durch die Verbreitung der Lehre vom neuen Licht unter den apostolischen Gemeinden möglich. Diese besagte, dass auch die Träger des Apostelamts die Fähigkeit zur prophetischen Rede und Offenbarungen besitzen würden. Bis dahin galt sowohl in der katholisch-apostolischen Kirche wie auch in der Allgemeinen Christlichen Apostolischen Mission eine strenge, wenn auch nicht immer konstante, Trennung zwischen den Amtsvollmachten von Propheten und Aposteln. Demzufolge beriefen Propheten geeignete Männer für neue Amtsbesetzungen und gaben von Gott stammende Offenbarungen weiter, während Apostel die Amtsbesetzungen vornahmen und die prophetischen Reden für die Gläubigen verbindlich interpretierten. Die Lehre vom neuen Licht hingegen rechtfertigte nun die endgültige Unterordnung und letztlich die Erlöschung des Prophetenamts. Im Stammapostelamt kam dieser Führungsanspruch des Apostelamts final zum Ausdruck.
Dennoch war die tatsächliche Einführung des neuen Amtes zu Pfingsten 1897 mit wenigen ausgereiften theologischen Konzepten verbunden. Der erste Amtsträger, Friedrich Krebs, und sein späterer Nachfolger, Herrmann Niehaus, argumentierten bei dieser Gelegenheit pragmatisch mit einer natürlichen Anlage hinzu einer Führungsspitze, die aus der Schöpfung und der allgemeinen Heilsgeschichte ersichtlich werde. Unter anderem wurde auf die patriarchale Familienordnung der Bibel und die Rolle des Moses unter den Israeliten verwiesen.
Der Name des neuen Amts beinhaltete die theologische Konzeption, die sich später in der neuapostolischen Lehre durchsetzte. Aus der Neuinterpretation des Stamm ergaben sich zwei wesentliche theologische Positionen zum Stammapostelamt:
„Lernt daran, daß, wenn ich die Hand zurückzöge, wäre es euer Tod auf der Stelle.“
Petrus-Dienst. Die „Einheitsfunktion“ des Stammapostels besteht nach wie vor. so ist es bis heute formale Voraussetzung aller Apostel sich auf Eid zur „Einheit mit dem Stammapostel“ zu verpflichten.
Unter der Amtsägide von Richard Fehr ergaben sich fortlaufend Abschwächungen dieser Deutung, die mit dem Katechismus 2012 unter Wilhelm Leber erstmals verbindlich festgelegt wurde.
http://www.naktuell.de/0505/0505006.html
http://nak-kritik.ruf-vita.de/lib/exe/fetch.php?media=nak-kritik-jan-2009.pdf
Kontroversen bzw. Verhältnis SP Schweiz
...SRF Rundschau
...Mario Fehr
...Demonstrant Bern / Paris
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