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Stadt in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bad Münder am Deister ist eine Kurstadt im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. Die Stadt mit 16 Ortsteilen zählt 17.511 Einwohner (31. Dezember 2023). Der Ortsteil Bad Münder (bis 1936 Münder) ist Verwaltungssitz mit rund 8000 Einwohnern.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 12′ N, 9° 28′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Hameln-Pyrmont | |
Höhe: | 119 m ü. NHN | |
Fläche: | 107,97 km2 | |
Einwohner: | 17.511 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 162 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 31848 | |
Vorwahl: | 05042 | |
Kfz-Kennzeichen: | HM | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 52 002 | |
Stadtgliederung: | 16 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Steinhof 1 31848 Bad Münder am Deister | |
Website: | www.bad-muender.de | |
Bürgermeister: | Dirk Barkowski (parteilos) | |
Lage der Stadt Bad Münder am Deister im Landkreis Hameln-Pyrmont | ||
Bad Münder am Deister liegt im Deister-Süntel-Tal an der Bundesstraße 442 und ist umgeben von den bewaldeten Gebirgszügen Deister und Süntel im Weserbergland, nördlich von Hameln. Die Hamel durchfließt das Stadtgebiet.
Die folgenden Kommunen grenzen im Uhrzeigersinn um das Stadtgebiet:
Seit der Gebietsreform am 1. Januar 1973 gehört die Stadt Bad Münder am Deister zum Landkreis Hameln-Pyrmont und besteht aus den nachstehend aufgeführten 16 Ortsteilen:
Der Ort im Deister-Süntel-Tal wurde zwischen 856 und 869 als „Munimeri“ erstmals erwähnt.[2][3] Die Heilkraft der Sole-, Schwefel- und Bitterquellen war schon früh bekannt. Mönche kamen eventuell wegen der Solequellen zu Fuß aus Minden angereist, immerhin fast 50 km. Dadurch könnte der Name „Mindener Sold“ entstanden sein, der sich im Laufe der Zeit zu „Mündener Sold“ entwickelt haben könnte. Der tatsächliche Ursprung des Namens ist aber ungewiss. Mit Sicherheit taucht Münder im Jahre 1033 in einer Urkunde Kaiser Konrads II. als „Munnere“ auf. Die seit 1033 bestehende Salzgewinnung wurde erst 1924 eingestellt. Im heutigen Ortsteil Hamelspringe wurde 1306 ein Zisterzienserkloster von Loccum aus gegründet.
Während der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt vollständig zerstört. Im Ortsteil Klein Süntel produzierte zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert die Glashütte Klein Süntel mit Unterbrechungen Hohlglas und andere Glasprodukte.[4] Im Jahre 1872 bekam Münder einen Eisenbahnanschluss an das Netz der Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft.
Die Geschichte der Juden in Bad Münder setzt um das Jahr 1700 ein, als erstmals Schutzjuden urkundlich erwähnt werden. Der jüdische Friedhof der Gemeinde ist im Jahre 1782 zum ersten Mal bezeugt; ab 1835 bestand im Ort eine Synagoge. Im 19. Jahrhundert lebten rund 50 Personen jüdischen Glaubens im Ort. Danach ging ihre Zahl in den 1930er Jahren zur Zeit des Nationalsozialismus auf unter 10 Personen zurück. Deportationen von jüdischen Bürgern aus Bad Münder erfolgten 1942. Mindestens 18 Menschen, die in Bad Münder geboren worden waren oder gelebt hatten, wurden Opfer des Holocaust.
Im Jahre 1936 erhielt Münder den Status einer Kurstadt, so dass Münder zu Bad Münder wurde und heute das Prädikat „Staatlich anerkannter Heilquellenkurbetrieb“ trägt. Der Kurort besitzt eine reizvolle Altstadt mit historischen Fachwerkhäusern und Sandsteinbauten aus der Weserrenaissance. Die Stadt lebt heute, außer von der Glas- und Möbelindustrie, hauptsächlich vom Gesundheitswesen und dem Tourismus.
Am 9. September 2002 wurden bei einem Zugunglück 40.000 Liter der Chemikalie Epichlorhydrin freigesetzt.
Am 1. Januar 1973 wurden die Gemeinden Bakede, Beber, Böbber, Brullsen, Egestorf am Süntel, Eimbeckhausen, Flegessen, Hachmühlen, Hamelspringe, Hasperde, Klein Süntel, Luttringhausen, Nettelrede, Nienstedt und Rohrsen eingegliedert.[5]
Aufgrund von Eingemeindungen erfolgte zunächst ein statistischer Zuwachs. Doch im Lauf von mehr als 50 Jahren (Stand 2015) ist ein stetiger Rückgang zu verzeichnen, die Gründe sind nicht exakt benennbar.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2018 | 2021 |
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Einwohner | 17.739 | 19.678 | 18.570 | 18.977 | 19.274 | 19.144 | 18.490 | 17.530 | 17.376 | 17.465 | 17.462 |
(Einwohnerzahlen: 1961 am 6. Juni, 1970 am 27. Mai, jeweils mit den später eingemeindeten Orten[5]; 1987–2018 jeweils am 31. Dezember,[6] 2021 am 31. März)
Der Rat der Stadt Bad Münder am Deister[7] besteht aus 32 Ratsherren und -frauen. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern.[8] Die 32 Ratsmitglieder werden durch Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Ratsperiode begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Stimmberechtigt im Rat der Stadt ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
Die Kommunalwahl am 12. September 2021 führte zu folgendem Ergebnis:
Partei | Sitze |
---|---|
SPD | 10 |
CDU | 10 |
Grüne | 4 |
bmkm | 4 |
AfD | 2 |
pro Bürger | 2 |
Als hauptamtlicher Bürgermeister wurde der parteilose Dirk Barkowski am 26. September 2021 mit 57,78 % Stimmen nach Stichwahl gewählt.[9]
Die 16 Ortsteile der Stadt Bad Münder werden durch insgesamt 53 Ratsherren und -frauen in neun Ortsräten vertreten.[11] Diese setzen sich wie folgt zusammen:
Ortsteil | SPD | CDU | Grüne | WG |
---|---|---|---|---|
Bad Münder | 3 | 3 | 1 | 2 |
Bakede-Böbber-Egestorf | 4 | 2 | – | 1 |
Beber-Rohrsen | 1 | 3 | 1 | – |
Brullsen-Hachmühlen | – | – | – | 5 |
Eimbeckhausen | 3 | 4 | – | – |
Hasperde-Flegessen-Klein Süntel | 1 | 2 | 1 | 1 |
Hamelspringe | 1 | – | – | 4 |
Nettelrede-Luttringhausen | 3 | 2 | – | – |
Nienstedt | 3 | 2 | – | – |
Summe | 19 | 18 | 3 | 13 |
Banner, Wappen und Hissflagge | |
Blasonierung: „Das Wappen der Stadt ist ein schwarz umrandetes grünes Schild, das in der Mitte einen aufrechtstehenden, aus Sicht der Betrachtenden nach links blickenden goldenen Löwen mit roten Krallen, roter Zunge und rotem Auge zeigt. Über dem Schild befindet sich eine dreitürmige steinfarbene in rot dargestellte Mauerkrone.“[12]
Das Wappen ist abgeleitet von einem Siegel aus dem Jahre 1318. Der Löwe steht für die früheren Landesherren der Fürsten von Lüneburg. Die Mauerkrone steht für die Stadt als solche; die Stadtrechte wurden Ende des 13. Jahrhunderts verliehen.
Die Flagge der Stadt ist grün mit dem Stadtwappen in der Mitte.[12]
Im Kernort finden sich zwei Museen in Trägerschaft der Ortsgruppe des Heimatbundes Niedersachsen:
Im Ortsteil Eimbeckhausen befindet sich ein Museum in Trägerschaft eines Vereins:
Im Ortsteil Bakede befindet sich das Handwerkermuseum und die Wege der Sinne mit 20 Stationen.
Die Bundesstraßen 442 und 217 bieten Verbindungen nach Hameln, Hannover sowie zur Anschlussstelle Lauenau der Bundesautobahn 2.
Der Bahnhof Bad Münder (Deister), DS100-Code HMDD, an der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken wird von der S-Bahn-Linie S 5 Paderborn – Hameln – Hannover Hbf – Hannover Flughafen bedient.
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
S 5 | Paderborn Hbf – Altenbeken – Steinheim (Westf) – Schieder – Lügde – Bad Pyrmont – Emmerthal – Hameln – Bad Münder (Deister) – Springe – Völksen/Eldagsen – Bennigsen – Holtensen/Linderte – Weetzen – Hannover-Linden/Fischerhof – Hannover Bismarckstraße – Hannover Hbf – Hannover-Nordstadt – Hannover-Ledeburg – Hannover-Vinnhorst – Langenhagen Mitte – Langenhagen Pferdemarkt – Hannover Flughafen Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022 | 60 min 30/60 min (Bad Pyrmont–Hameln) 30 min (Hameln–Hannover Hbf werktags) 30 min (Hannover Hbf–Flughafen) |
Nächstgelegener Bahnhof für den Ortsteil Nienstedt ist der Bahnhof Egestorf (Deister) an der Deisterstrecke, wo die S-Bahn-Linien S 1 und 2 Verbindungen nach Haste und Hannover bieten.
Auf der früheren Bahnstrecke Bad Münder–Bad Nenndorf wurde 1968 der Personenverkehr und 1995 auch der letzte Rest des Güterverkehrs eingestellt.
Grundschulen
Gesamtschulen
Sonstige Bildungseinrichtungen
Kindertagesstätten
In der Kernstadt:
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