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Begriff Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Asymptote (altgr. ἀσύμπτωτος asýmptōtos „nicht übereinstimmend“,[1] von altgr. πίπτω pípto „ich falle“) ist in der Mathematik eine Kurve, häufig eine Gerade, der sich der Graph einer Funktion im Unendlichen immer weiter annähert. Eine „Sonderform“ ist der asymptotische Punkt, bei dem die Annäherung nicht im Unendlichen stattfindet. Bei den vertikalen Asymptoten gibt es die Besonderheit, dass sie sich nicht als Funktion beschreiben lassen.
Das Antonym Symptote ist nicht gebräuchlich.
Eine verbreitete Auffassung, dass sich eine Funktion der Asymptote zwar nähert, sie aber niemals schneidet, stimmt nur für einen Teil der Funktionen mit asymptotischem Verhalten. Es gibt nämlich Funktionen, die ihre Asymptote ein oder mehrere Male in ihrem Verlauf schneiden (und sich ihr erst dann nähern, ohne sie nochmals zu schneiden). Und es gibt Funktionen, die um ihre Asymptote oszillieren und sie somit unendlich oft schneiden.
Sei die zu betrachtende Funktion, deren Definitionsbereich eine Teilmenge der reellen Zahlen ist. sei deren Asymptote (Ausnahme: Asymptotischer Punkt, weiter unten).
Parallel zur in diesem Artikel gewählten Gliederung der Asymptoten nach ihrer Form und Lage kann man Asymptoten – beziehungsweise das Verhalten einer Funktion zur Asymptote – auch wie folgt unterscheiden:
Gerade Asymptoten können in drei Typen unterschieden werden: vertikale, horizontale und schiefe.[2]
Vertikale (oder „senkrechte“) Asymptoten sind Geraden, die parallel zur y-Achse verlaufen. Einem wären in diesem Falle mehrere „zugeordnet“. Entsprechend lassen sich solche Geraden nicht als Graph einer Funktion beschreiben. Vertikale Asymptoten werden über die Gleichung
beschrieben. Im Punkt schneidet die vertikale Asymptote die x-Achse des Koordinatensystems.
Eine zu betrachtende Funktion hat eine solche vertikale Asymptote, wenn der Funktionswert an einer Stelle gegen unendlich läuft. Anders gesagt: Nähert man sich auf der x-Achse von links oder rechts der Stelle , so geht gegen positiv oder negativ Unendlich. Mathematisch lässt sich dies wie folgt ausdrücken:
oder
Im Unterschied zu anderen im Artikel angesprochenen Asymptoten , werden hier Grenzwerte gegen eine relle Zahl und nicht gegen untersucht. Daher kann eine reelle Funktion auch mehrere vertikale Asymptoten besitzen. Beispiele solcher Funktionen sind Tangens und Kotangens.
Eine vertikale Asymptote einer reellen Funktion liegt immer an einer Singularität. Handelt es sich bei der Singularität um eine Polstelle, so nennt man die vertikale Asymptote auch Polgerade. Es gibt allerdings auch Asymptoten an wesentlichen Singularitäten also an Punkten, die keine Polstellen sind. Ein Beispiel dafür ist die Funktion .
Horizontale (oder „waagerechte“) Asymptoten sind Geraden, die parallel zur x-Achse verlaufen. Sie können über die Gleichung
beschrieben werden. Dies entspricht einer Geradengleichung der Form mit . Als Funktion geschrieben haben horizontale Asymptoten die Form
Der Wert entspricht dann dem in der Geradengleichung. Im Punkt schneidet die horizontale Asymptote die y-Achse des Koordinatensystems.
Eine zu betrachtende Funktion hat eine solche horizontale Asymptote, wenn der Funktionswert im positiven oder negativen Unendlichen gegen den Wert läuft. Mathematisch lässt sich diese Bedingung mittels Grenzwert ausdrücken:
oder
Und dies analog den schiefen Asymptoten als Differenz geschrieben wäre dann:
oder
Bekannte Funktionen mit einer horizontalen Asymptote sind Exponential- und Hyperbelfunktionen.
Die letztgenannten Hyperbeln, wie zum Beispiel sind das klassische Beispiel für Funktionen mit vertikaler und horizontaler Asymptote:
Schiefe (oder „schräge“, „geneigte“) Asymptoten lassen sich mittels der Geradengleichung:
oder als Funktion:
darstellen. Wichtig hierbei: , sonst wäre es eine horizontale Asymptote. Und wie man es von solchen linearen Funktionen kennt, läuft der Graph von in x- und y-Richtung gegen Unendlich.
Eine zu betrachtende Funktion hat eine solche schiefe Asymptote , wenn sie sich dieser im Unendlichen annähert. Diese Bedingung/Eigenschaft sieht mathematisch wie folgt aus:
oder
Anders gesagt: Eine Annäherung im Unendlichen heißt, dass der senkrechte Abstand zwischen Funktion und ihrer Asymptote im Unendlichen gegen Null läuft. Mathematisch stellt ein Abstand eine Differenz dar. Betrachtet man also diese Differenz zwischen der Funktion und ihrer Asymptote so läuft die Differenz im Unendlichen gegen Null:
oder
Nicht nur Geraden können Asymptoten zu einer Funktion sein, sondern auch nichtgerade Kurven oder Funktionen. So können zum Beispiel beliebige Polynome (quadratische Funktionen etc.) Asymptoten zu anderen Funktionen sein. Und wie schon oben für die geraden Asymptoten (außer den vertikalen) beschrieben, gilt auch hier:
oder
Ist beispielsweise eine zu betrachtende rationale Funktion (mit den Polynomen und ), so erhält man deren Asymptote aus dem „Ganzteil“ der Polynomdivision von durch . Des Weiteren hat die Funktion vertikale Asymptoten durch ihre Polstellen.
Anmerkung: Der senkrechte Abstand von zu wird durch den „Restteil“ der Polynomdivision beschrieben. Dieser ist eine echt gebrochenrationale Funktion, die dieselben vertikalen Asymptoten wie hat und zusätzlich noch die horizontale Asymptote besitzt. Letzteres beschreibt noch einmal die Eigenschaft einer Asymptote: Wenn die Abstandsfunktion (Abstand zwischen Funktion und ihrer Asymptote ) eine horizontale Asymptote bei hat, so nähert sich der Abstand zwischen Funktion und ihrer Asymptote im Unendlichen gegen Null.
Ein Beispiel (siehe auch Abbildung rechts):
Diese Beispielfunktion hat folgende Asymptoten:
Statt einer Kurve oder Geraden können sich Funktionen auch nur einem Punkt asymptotisch nähern. In diesem Fall gilt nicht die Bedingung der oben beschrieben „linienartigen“ Asymptoten, bei denen sich die Funktion erst im Unendlichen der Asymptote annähert. Hier ist ein Punkt im „Endlichen“ die Asymptote.
Neben obigen Funktionsgraphen stetiger Funktionen mit abzählbar unendlich vielen Definitionslücken – dies trifft auf die meisten in der Schule betrachteten Funktionen zu – gibt es noch weitere mathematische Objekte, die ein asymptotisches Verhalten aufweisen können, dazu zählen Wege oder allgemeiner algebraische Kurven wie zum Beispiel Spiralen oder Klothoide.[3]
Für eine algebraische Kurve lässt sich der Asymptotenbegriff aus Sicht der projektiven Geometrie auch als eine Tangente im Unendlichen beschreiben.
Ein Beispiel einer algebraischen Kurve mit zwei schiefen Asymptoten ist eine Hyperbel, die durch die Gleichung
mit den beiden Konstanten und definiert ist. Die Asymptoten und der Hyperbel können durch
und
beschrieben werden.
Man kann die Hyperbel auch durch zwei Funktionsgleichungen (für die obere und untere „Halbhyperbel“)
und
beschreiben. Auf diese Funktionen kann man die Erkenntnisse aus dem ersten Teil des Artikels anwenden.[3]
Weitere Beispiele:
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