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Schweizer Lehrer, Heimat- und Volkstumsforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Arnold Büchli (* 27. Mai 1885 in Lenzburg; † 13. Oktober 1970 in Chur), Pseudonym Heiri Lachmereis, war ein Schweizer Lehrer, Heimat- und Volkstumsforscher.
Arnold Büchli war der Sohn des Kaufmanns Emil Büchli und von dessen Ehefrau Marie Luise (geb. Urech).
Er war mit der Berlinerin Bertha Anna Elise Emilie, Tochter von Wilhelm Baumhard verheiratet.
Sein Nachlass befindet sich im Staatsarchiv Aargau.[1]
Arnold Büchli besuchte das Gymnasium Aarau; zu seinen Lehrern gehörte unter anderem Hans Käslin.
Er immatrikulierte sich 1906 zu einem Theologiestudium an der Universität Basel, wechselte dann jedoch zu Altphilologie und Germanistik und setzte sein Studium von 1909 bis 1910 an der Universität München und 1910 an der Universität Freiburg im Breisgau fort; 1910 besuchte er noch Vorlesungen bei dem Dialektologen Albert Bachmann an der Universität Zürich. Aus finanziellen Gründen brach er 1911 das Studium ab und erwarb mit dem aargauischen Bezirkslehrerdiplom für Deutsch, Latein und Griechisch das Patent für das mittlere Lehramt.[2]
1912 erhielt er eine Anstellung als Bezirkslehrer für Deutsch, Latein, Griechisch und Italienisch[3] in Zurzach, bevor er 1921 Lehrer und später Rektor in Aarburg wurde; eine Zeit lang war er auch Religionslehrer am Lehrerseminar Wettingen.
Er siedelte 1942 nach Chur über und betätigte sich dort bis zu seinem Tod freiberuflich als Sagensammler.
Nachdem er am Lehrerseminar den späteren Heimatforscher und Sagensammler Traugott Fricker zum Lehrer ausgebildet hatte, blieb er mit diesem auch später noch in Verbindung.
Arnold Büchli schrieb Gedichte in archaisierendem Ton, gab Balladen- und Gedichtsammlungen heraus, unter anderem in der Jugendborn-Sammlung, bearbeitete die Sagensammlung von Heinrich Herzog und kompilierte Sagen-, Legenden-, Schwank- und Rätselsammlungen.
In den 1930er Jahren begann er sich intensiv mit Caspar Decurtins’ Rätoromanischer Chrestomathie, einer 13-bändigen rätoromanischen Literatur- und Märchensammlung, zu beschäftigen und aufzuzeichnen, was sich in den deutsch-, romanisch- und italienischsprachigen Talschaften des Kantons Graubünden an Märchen und Sagen erhalten hatte.
Im Auftrage der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde arbeitete er an der systematischen wissenschaftlichen Erforschung schweizerischen Sagengutes.[4] Hierzu erwanderte er nach seiner Übersiedlung von Chur aus, mit Notizblock, einem Fotoapparat und später auch mit einem Tonbandgerät versehen, 150 Täler von Dorf zu Dorf und sammelte mit philologischer Gewissenhaftigkeit, was ihm die Bauern noch von Bräuchen der Vorzeit und eigenen seltsamen Erfahrungen zu erzählen wussten. So brachte er im Lauf von Jahrzehnten eine Sagensammlung zusammen, wie sie zu seiner Zeit in dieser Vollständigkeit und Zuverlässigkeit kein anderer Landesteil besass.
Sein Hauptwerk, die vierbändige Mythologische Landeskunde von Graubünden, basiert auf seiner Feldforschung und erschien in mehrfacher Auflage; allerdings konnten der dritte und vierte Band erst nach seinem Tod veröffentlicht werden. Für die Herausgabe des zweiten Bands erhielt er eine finanzielle Unterstützung von 5000 Franken durch den Migros-Genossenschafts-Bund.[5]
Seine Schriften wurden im Verlag Sauerländer veröffentlicht; dazu publizierte er unter anderem in der Buchreihe Die Schweiz im deutschen Geistesleben. Einige seiner Gedichte veröffentlichte er auch in den Zeitschriften Die Schweiz – schweizerische illustrierte Zeitschrift,[6][7] Am häuslichen Herd,[8][9] im Bündner Jahrbuch,[10] Neue Wege,[11] Die Berner Woche in Wort und Bild,[12][13] den Lenzburger Neujahrsblättern[14] und in den Badener Neujahrsblätter[15][16] sowie Aufsätze in den Schweizerischen Monatsheften für Politik und Kultur.
Von Arnold Büchli hiess es, er habe zwei verschiedene Naturen in sich vereinigt, «den Sprachgelehrten und den volkstümlich erzählenden Dichter, der die Sage nicht zergliedert, sondern erleben lassen will».[17]
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