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Getriebeart Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Riemengetriebe (auch der Riementrieb oder Riemenantrieb) ist ein Zugmittelgetriebe mit einem i. d. R. geschlossenen Riemen als Mittel zur Bewegungs- bzw. Kraftübertragung zwischen weit entfernten Getriebeteilen.
Früher wurden Riemengetriebe unter der Bezeichnung Transmission geführt. Die klassische Transmission ist heute nur noch äußerst selten anzutreffen. Die Entwicklung vor allem kleiner und leistungsstarker Elektromotoren und Sicherheitsaspekte (Gefahr bei Riemenriss) haben die klassische Transmission aus den Industriebetrieben verdrängt.
Bei modernen Riemengetrieben wurde der Flachriemen weitestgehend durch den Keilriemen ersetzt, da dieser große Kräfte bei kleiner Vorspannung übertragen kann. Er übernimmt bei seinem Einsatz zugleich die Funktion einer Sicherheitskupplung. Einsatz finden Riemengetriebe z. B.: im Kfz zum Antrieb der Lichtmaschine, in Waschmaschinen oder Werkzeugmaschinen sowie im Doriotgestänge zum Betrieb von zahnärztlichen Bohrern. Er wird jedoch nicht mehr für die Überwindung großer Wege eingesetzt. Bei einfachen Anwendungen wird er auch als Kupplung verwendet. Dabei wird eine Spannrolle gelockert und der sonst gespannte Riemen rutscht durch. (Anwendung beispielsweise als Radantrieb bei Rasenmähern.)
Die Entwicklung neuer Riemenarten, wie Treibriemen, hat sich jedoch in diversen Bauformen erhalten, die die Vorteile der Transmission erhalten und die Nachteile wieder aufwiegen oder bei denen sie im speziellen Fall nicht relevant sind.
Die Vorteile des Riementriebes sind etwa:
Die Nachteile:
Transmissionen (Riemen- und auch Zahnradgetriebe) dürfen wegen der großen Verletzungsgefahr heute nur noch umhaust (Kästen oder Gitter) betrieben werden.
Wegen möglicher elektrostatischer Aufladungen durch Ladungstrennungen und resultierender Entladungsfunken müssen Riemen in explosionsgefährdeten Räumen gegebenenfalls elektrisch leitend und somit geerdet ausgeführt werden.[1]
Riemengetriebe können unterschiedlich eingeteilt werden:
Offene Riemengetriebe (a) sind die einfachste Bauart. Bei ihnen läuft der Riemen über zwei Riemenscheiben, deren Achsen parallel und deren Drehrichtung gleich ist. Die Drehrichtung ist ohne weiteres umkehrbar. Es können sehr große Riemengeschwindigkeiten gefahren werden.
Gekreuzte Riemengetriebe (d) werden eingesetzt, wenn sich die Riemenscheiben in entgegengesetzten Drehrichtungen bewegen sollen. Durch die Kreuzung vergrößern sich die Umschlingungswinkel, wodurch der Riemen weniger zu Gleitschlupf neigt (siehe Euler-Eytelwein-Formel). Der Verschleiß des Riemens wird allerdings erhöht, da die Trume des Riemens sich am Kreuzungspunkt scheuern.
Durch geschränkte Riementriebe (f) lassen sich Drehbewegungen von zwei Achsen übertragen, welche im Winkel von 90° zueinander angeordnet sind (wie bei einem Schneckengetriebe).
Beim Mehrfachantrieb läuft der Riemen über eine Antriebsriemenscheibe und mehrere Abtriebswellen und/oder -scheiben.
Der Riemen ist kürzer als eigentlich notwendig und wird elastisch gedehnt.
Beim Spannrollengetriebe befindet sich eine oder mehrere Spannrollen am Leertrum. Die Spannrolle kann dabei innen (c) oder außen (b) liegen. Die Spannrollen können entweder fest oder federnd angebracht werden. Durch Spannrollen wird die Riemenspannung aufrechterhalten, der Riemen geführt, werden bleibende Riemenlängenänderungen ausgeglichen und Vibrationen des Riemens verhindert. Eine außenliegende Spannrolle dient außerdem zur Vergrößerung des Umschlingungswinkels an beiden Scheiben. Allerdings wird dabei der Riemen in zwei Richtungen auf Biegung beansprucht, wodurch sich dessen Lebensdauer verkürzt. Ein Riemenspanner kann manuell entspannt werden, wodurch sich der Riemen leichter von der Scheibe nehmen lässt.
Beim Spannwellengetriebe kann die An- oder Abtriebswelle bzw. der Motor bzw. die Arbeitsmaschine in seiner Halterung bewegt werden, um den Riemen zu spannen. Eine bekannte Anwendung ist der Lichtmaschinenantrieb beim Automobil.
Das Ausrückgetriebe entspricht der oben bei der klassischen Transmission erklärten Kupplung für Flachriemen.
Sie wird verwendet, um mit Riemengetrieben Schaltgetriebe aufzubauen. Siehe ebenfalls klassische Transmission (Flachriemen)-Anwendung bei Werkzeugmaschinen. Die Schaltung erfolgt jedoch oft im Stillstand.
Zwei entgegengesetzte konische Rotationskörper, auf denen ein etwas breiterer Riemen in Achsrichtung verschoben wird. Es ist das einfachste aller kontinuierlich verstellbaren (CVT)-Riemengetriebe.
Stufenlos stellbares Getriebe (Sammelbegriff CVT-Getriebe), bei dem ein breiter Keilriemen zwischen axial verstellbaren Kegelrädern läuft. Anwendung in Kleinkrafträdern und Säulenbohrmaschinen. Siehe auch Variomatic und Kettengetriebe.
Eine Auswahl:
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