Albrecht Jockenhövel
Professor für ur- und frühgeschichtliche Archäologie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Albrecht Jockenhövel (* 6. Juni 1943 in Wiesbaden) ist ein deutscher Prähistoriker und Hochschullehrer. Von 1987 bis 2008 war er Professor für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Seine ersten Lebensjahre verbrachte Albrecht Jockenhövel mit der Familie in Idstein im Taunus, ehe diese 1945 nach Wommelshausen umzog, wo Jockenhövels Urgroßvater (Christian Baum) Lehrer an der Dorfschule gewesen war. Dort lebte Jockenhövel bis 1963.[1]
Jockenhövel studierte an der Universität Frankfurt und wurde im Sommer 1969 bei Hermann Müller-Karpe mit einer Arbeit über Die Rasiermesser in Mitteleuropa promoviert. 1979 wurde er mit einer Arbeit über Die Rasiermesser in Westeuropa in Frankfurt habilitiert. Von 1987 bis 2008 war er Professor für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität und Leiter des Seminars für Ur- und Frühgeschichte, seit 2006 der Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie des Historischen Seminars der Universität Münster.[2] Er ist korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Zu seinem 65. Geburtstag erschien 2008 die Festschrift Durch die Zeiten …
Im Jahr 2008 verfasste Jockenhövel eine „Mannheimer Erklärung“,[3] nachdem über neonazistische Tendenzen bei der Reenactment-Gruppe Ulfhednar berichtet worden war. Ulfhednar war zeitweise von öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten und von Museen herangezogen worden, um die Zeit der Wikinger und Kelten zu veranschaulichen. Auf dem 6. Archäologen-Tag in Mannheim rief Jockenhövel dazu auf, sich von der Gruppe zu distanzieren.[4]
Jockenhövel ist Mitglied einer Sachverständigenkommission, die das Goldbergwerk in Sakdrissi vor der Zerstörung retten soll, dem durch die georgische Regierung der 2006 verliehene Status eines nationalen Kulturdenkmals im Jahr 2013 wieder entzogen wurde. Kurz darauf verlor die Anlage auch ihre Anerkennung als archäologisches Denkmal, was bedeutete, dass dort wieder Goldabbau betrieben werden durfte. Holzkohlenreste in tieferen, ungestörten Schichten lassen nach Meinung von Forschern aber darauf schließen, dass in Sakdrissi schon im 3. Jahrtausend vor Christus Gold abgebaut wurde.[5]
Ab 1999 versuchte Jockenhövel, Informationen über die letzten Tage und Wochen seines Vaters Karl-Heinz Jockenhövel zu erlangen, der am 20. August 1943 in der Nähe von Smolensk gefallen war. 2013 konnte er dessen Grabstätte in Russland besuchen. Durch die Belegungslisten des einstigen Lazarettfriedhofes in Nikitino hatte er Klarheit über den Verbleib des Leichnams seines Vaters gewonnen, der auf den deutschen Soldatenfriedhof in Duchowschtschina bei Smolensk umgebettet worden war.[1]
Monographien
Herausgeberschaften
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