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deutscher Unternehmer und Milliardär Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Albert von Thurn und Taxis (* 24. Juni 1983 in Regensburg), bürgerlich Albert Maria Lamoral Miguel Johannes Gabriel Prinz von Thurn und Taxis, seit 1990 der Tradition gemäß meist als „Fürst von Thurn und Taxis“ bezeichnet, ist ein deutscher Unternehmer und Rennfahrer. Er ist Familienoberhaupt des ehemaligen Fürstenhauses Thurn und Taxis.
Albert von Thurn und Taxis ist das jüngste Kind von Johannes und Gloria von Thurn und Taxis, geborene Gräfin von Schönburg-Glauchau. Er hat noch zwei ältere Schwestern, Maria Theresia und Elisabeth. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1990 erbte er gemeinsam mit seinen Schwestern und der Mutter dessen Privatvermögen, dessen Verwaltung er als Familienoberhaupt – bis 2001 unter der Vormundschaft seiner Mutter – übernahm.
Er verbrachte seine Kindheit in Regensburg und besuchte dort von 1993 bis 1998 das private Gymnasium Pindl sowie anschließend von 1998 bis 2003 die Deutsche Schule Rom, welche er mit dem Abitur abschloss. Nach Beendigung des Wehrdienstes bei der Deutsch-Französischen Brigade[1] studierte er von 2004 bis 2008 an der University of Edinburgh Volkswirtschaft und Theologie und erlangte den Abschluss als Master of Arts. Danach zog er nach Zürich in der Schweiz.[2] Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Chartered Financial Analyst.
Ab 2010 betrieb er philosophische Studien an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom. 2022 wurde er ebendort mit der Arbeit „Rationale Natur oder Wunschdenken? Freiheit und Rationalität bei Aquin und ihre mittelalterliche Kritik“ zum Dr. phil. promoviert.[3]
Albert von Thurn und Taxis fährt Autorennen und ist Vize-Meister (2007&2008) und Meister (2010) in der ADAC GT Masters. Durch den Erfolg des Rennteams von Reiter Engineering stieg er 2009 mit dem Team in die Le Mans Series auf. Dort war er auf einer GT2-Version des Lamborghini Gallardo gemeldet. Allerdings wurde das Projekt seitens Reiter bereits nach einem Meisterschaftslauf eingestellt. Thurn und Taxis wechselte daher zu JMB und pilotierte für ein weiteres Rennen der Serie einen Ferrari F430 GT in derselben Rennkategorie, bevor er sich aus der Saison vorzeitig zurückzog. Auch sein Engagement bei Reiter in der FIA GT3-Europameisterschaft mit Klaus Ludwig war nach zwei Rennen vorzeitig beendet. Im Jahr 2010 gewann er mit seinem Partner Peter Kox die ADAC GT Masters in einem Reiter Lamborghini.
Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels wäre sein traditioneller Titel in der Monarchie: Seine Durchlaucht der 12. Fürst von Thurn und Taxis, Fürst zu Buchau und Fürst von Krotoszyn, Herzog zu Wörth und Donaustauf, gefürsteter Graf zu Friedberg-Scheer, Graf zu Valle-Sássina, auch zu Marchtal, Neresheim usw., Erbgeneralpostmeister.[4] Mit dem Artikel 109 der Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919[5] wurde festgelegt, dass die öffentlich-rechtlichen Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes aufzuheben sind. Adelsbezeichnungen gelten seitdem als Teil des Namens, die Weitergabe oder Verleihung der vordem in Primogenitur gewährten Erstgeburtstitel wie hier Fürst ist seitdem in der Regel nur als Aristonym möglich. Amtlich sind Adelstitel als Namensbestandteil nur, wenn sie schon historisch als Namensbestandteile aller Familienmitglieder Verwendung fanden. Daher ist die traditionell benutzte Bezeichnung „Fürst“ im Falle des Hauses Thurn und Taxis lediglich als Kennzeichnung des jeweiligen Oberhaupts der Familie zu verstehen. Die Anrede Durchlaucht, die historisch allen hausgesetzmäßig geborenen bzw. eingeheirateten Mitgliedern fürstlicher Häuser zustand, wird zwar weiterhin von manchen Kreisen der Gesellschaft als Höflichkeitsform verwendet, dafür besteht aber seit der Abschaffung der Monarchie kein Rechtsanspruch mehr.
Albert von Thurn und Taxis ist als Chef des Hauses automatisch Träger des Haus-Ordens De Parfaite Amitié. Seit dem 15. November 2007 ist er auch Rechtsritter des Konstantinischen Militärischen Ordens des Heiligen Georg. Bereits 2005 wurde er als Sodale in die Marianische Männer-Congregation Regensburg aufgenommen, in der zuvor schon zahlreiche frühere Fürsten von Thurn und Taxis Mitglieder waren.[6]
Laut der Forbes-Liste 2014 belief sich das Vermögen von Albert von Thurn und Taxis auf ca. 1,5 Milliarden US-Dollar. Damit belegte er Platz 1190 auf der Forbes-Liste weltweit und Platz 76 in Deutschland.[7] 2019 war er nicht mehr auf der Forbes-Liste der Milliardäre gelistet.[8]
Die Familie von Thurn und Taxis ist bis heute der größte private Grundbesitzer Deutschlands sowie mit knapp 20.000 Hektar Wald in Deutschland der größte Privatwaldbesitzer Deutschlands.[9] Im Jahr 2004 hatte Gloria von Thurn und Taxis mehr als 5.000 Hektar Waldfläche an die Firma Blauwald von Adolf Merckle verkauft, um das Familienvermögen zu diversifizieren.[10] Bis dahin war das Haus Thurn und Taxis noch im Besitz von rund 28.000 Hektar Wald.[11]
Albert von Thurn und Taxis (1867–1952) Fürst |
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Karl August von Thurn und Taxis (1898–1982) Prinz (traditionell seit 1952 „Erbprinz“, seit 1971 „Fürst“) |
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Margarethe Klementine von Österreich (1870–1955) Erzherzogin |
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Johannes Prinz von Thurn und Taxis (1926–1990) (traditionell seit 1971 „Erbprinz“, seit 1982 „Fürst“) |
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Michael II. von Braganza (1853–1927) Herzog |
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Maria Anna von Braganza (1899–1971) Prinzessin von Portugal |
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Maria Theresia zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1870–1935) Prinzessin |
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Albert Prinz von Thurn und Taxis (* 1983) (traditionell seit 1983 „Erbprinz“, seit 1990 „Fürst“) |
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Karl von Schönburg-Glauchau (1899–1945) Graf |
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Joachim Graf von Schönburg-Glauchau (1929–1998) | ||||||||||||||||
Maria Anna Baworowska (1902–1988) Gräfin |
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Gloria Gräfin von Schönburg-Glauchau (* 1960) | ||||||||||||||||
Valentin Széchenyi von Sárvár-Felsövidék (1893–1954) Graf |
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Beatrix Maria Gräfin Széchenyi de Sárvár-Felsövidék[12](1930–2021) | ||||||||||||||||
Maria Gallitzin (1895–1976) Prinzessin |
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Der amtliche Name der Familie lautet Prinz von Thurn und Taxis. Weibliche Familienmitglieder und somit auch Gloria von Thurn und Taxis tragen den amtlichen Namen Prinzessin von Thurn und Taxis. Der letzte Fürst hatte von 1918 bis 1952 als Chef des Hauses weiterhin den Namen Fürst von Thurn und Taxis führen dürfen, seine Frau Fürstin von Thurn und Taxis. Seit 1952 handelt es sich bei den früheren Titeln Fürst und Erbprinz um pseudonyme Namensbestandteile, die traditionell vom jeweiligen Chef des Hauses und dessen designiertem Nachfolger anstelle des Namensbestandteils Prinz verwendet werden, ohne dass damit eine öffentlich-rechtliche Wirksamkeit einhergeht.
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