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Anführer der Organisation Islamischer Staat im Irak, kurz ISI Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Abū 'Umar al-Baghdādī (arabisch أبو عمر البغدادي, DMG Abū ʿUmar al-Baġdādī, oder auch Abū 'Abdullāh ar-Rashīd (أبو عبدالله الرشيد / Abū ʿAbdullāh ar-Rashīd) und zahlreiche weitere Namensvariationen; † 18. April 2010)[1] war Anführer der Terrororganisation Islamischer Staat. Sein Nachfolger wurde am 16. Mai 2010 Abū Bakr al-Baghdādī.[2]
Die Nisba al-Baghdadi („der Bagdader“) ist ein Kampfname. Die Person hinter diesem Pseudonym ist immer schattenhaft geblieben. Nach irakischen offiziellen Quellen handelte es sich um Hamid Dawud Muhammed Chalil az-Zawi (oder Hamed Dawood al Zawy), einen ehemaligen irakischen Armeeoffizier.[3] Demnach wäre er 1985 in den islamistischen Widerstand gegen Saddam Hussein übergewechselt, 1987 nach Afghanistan emigriert und 1991 in den Irak zurückgekehrt. Nach der US-geführten Invasion des Irak im Jahr 2003 nahm er am irakischen Aufstand teil und wurde schließlich zum Führer des Islamischen Staates Irak (ISI).
Im Juli 2007 behauptete der US-Militärsprecher Brigadegeneral Kevin Bergner, dass Abu Umar al-Baghdadi gar nicht existiere und dass alle seine Audioaussagen tatsächlich von einem älteren irakischen Schauspieler gelesen wurden.[4][5] Weitere Stimmen sprechen davon, er wäre nacheinander von unterschiedlichen Kämpfern verkörpert worden.[6][7] Möglicher Grund dafür könnte sein, dass der reale Anführer Abu Ayyub al-Masri, ein Ägypter, ein irakisches „Gesicht“ für die Organisation präsentieren wollte.[8]
Ein Gefangener, der als Khaled al-Mashhadani, ein selbsterklärter Vermittler zu Osama bin Laden, identifiziert wurde, behauptete, dass al-Baghdadi ein fiktiver Charakter sei, der geschaffen wurde, um ein ausländisch geführtes Gesicht des Irak zu erschaffen.[9] Im März 2008 behauptete auch ein Sprecher von Hamas-Irak, dass al-Baghdadi ein Konstrukt von Al-Qaida sei, um in ihrer Organisation ein irakisches Gesicht zu erschaffen.[10] Das US-amerikanische Militär unterstützt diese Behauptungen nicht.[11]
Seine Festnahme und sein Tod waren bereits mehrfach vorher, unter anderem 2007, verkündet worden. Als sein offizielles Sterbedatum gilt letztlich der 18. April 2010, als eine gemeinsame Operation zwischen US-amerikanischen und irakischen Streitkräften eine Konspirative Wohnung 10 Kilometer südwestlich von Tikrit stürmten. Abu Ayyub al-Masri und al-Baghdadis Sohn wurden ebenfalls bei dem Einsatz getötet sowie 16 weitere Personen verhaftet.[12]
Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki verkündigte den Tod von al-Baghdadi und al-Masri auf einer Pressekonferenz in Bagdad und zeigte Bilder ihrer Leichen. „Der Angriff wurde durch Bodenkräfte, die das Haus umstellten, und den Einsatz von Raketengeschossen durchgeführt“, erzählte Al-Maliki und fügte hinzu: „Während der Operation wurden Computer mit E-Mails und Mitteilungen an die beiden größten Terroristen, Osama bin Laden und [seinen Stellvertreter] Aiman az-Zawahiri sichergestellt“.
Ankündigungen und Nachrichten im Namen von al-Baghdadi sind seit 2010 nicht mehr an die Öffentlichkeit gelangt.
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