Aberkiosinschrift
altgriechische Grabinschrift / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Als Aberkiosinschrift wird eine 22-zeilige, in altgriechischer Sprache verfasste Grabinschrift aus Hieropolis in Phrygien (im Westen der heutigen Türkei) bezeichnet. Sie befand sich auf dem Grab des christlichen Klerikers Aberkios, der vermutlich Bischof von Hieropolis war und um 200 n. Chr. starb. Dem Schlussteil der Inschrift zufolge wurde sie von Aberkios selbst noch zu Lebzeiten verfasst. Der vollständige Text ist nur als Abschrift in einer spätantiken Heiligenvita überliefert. Im 19. Jahrhundert wurden auch Fragmente des originalen Grabsteins aus der Zeit gefunden, sodass sich die spätere Überlieferung des Textes überprüfen und bestätigen lässt. Die Aberkiosinschrift ist ein wichtiges Zeugnis des frühen Christentums und von großer religionshistorischer Bedeutung.
Der metrische Inschriftentext beschreibt mit symbolischen, für den Uneingeweihten schwer verständlichen Ausdrücken christliche Lehren und Kultgeheimnisse. Aberkios schildert darin, wie er im Auftrag Gottes Rom und verschiedene Gebiete des Nahen Ostens besuchte und dort mit Glaubensgenossen zusammentraf. Frühere Wissenschaftler gingen oft davon aus, dass Aberkios seine Grabinschrift aus Angst vor Christenverfolgungen so verschlüsselte, dass Nicht-Christen sie nicht verstehen könnten. Demgegenüber nimmt die neuere Forschung eher an, dass Aberkios bewusst christliche und nichtchristliche Schlagwörter in seinem Text kombinierte und gezielt mit ihnen spielte, um den Lesern des Grabsteins seine Bildung und sein Interesse sowohl an christlicher als auch an klassisch-griechischer Kultur vor Augen zu führen.