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Dr Richard Gäng (* 21. April 1899 z Immeneich bi St. Bläsi; † 10. Aügschte 1983 z Friiburg) isch Lehrer un alemannische Dichter un Sprochschitzer gsii.
Dr Gäng Richard isch am 21. April 1899 z Immeneich im Albtal (Hotzewald) uf d Wält kumme; dr het 7 elteri Gschwischtrig gha; si Vatter Roman isch Büür, Fuehrhalter un Burgemeischter gsii. Si Mueter Marie geb. Müller isch d Dochter vum e Schniidermeischter gsii – dr het si scho mit drei Johr verlore. Uf s Gänge großem Hof sin Gnächt un Mägd bschäftigt gsii; si hän 16 Ross un drzue no ander Viih gha. Dr Gäng Richard het speter in sinem „Mysterium Heimat“ gschriibe, dr diäg im Schwarzwald un sinene alemannische Ahne üs em Gebirg si inneri Brägig verdanke. „Meine Heimat führte mich stets und führt mich heute noch.“ Dr Gäng meint, wu Elterehüüs un Heimet ke Kern im e Mänsch glegt hän, diäg ke Macht vu dr Wält aü numme s ringscht Blettli kenne wagse lo.
Dr Gäng Richard isch z Immeneich in d Volksschuel gange (1905-1910), z Waldshuet uf d Realschuel (1910-1912) un z Friiburg i. B. uf d Rotteck-Oberrealschuel (1912-1916). Drno isch er z Ettlinge ufs Lehrerseminar gange (1916-1917 un 1919), unterbroche vum Erschte Wältkriäg, wun er 1917/18 Soldat gsii un schwär verwundet wore isch. Dr isch drno Lehrer an verschiidene badische Volksschuele gsii, so z Buchen im Odewald un z Manne. Z Mannheim-Freudenheim isch er mit Inflation un Eländ konfrontiärt gsii, d Vättere vu dr meischte vu sinene Schiäler sin arbetslos gsii. Dr het e starki Firsorg fir sozial benochdeiligti Kinder zeigt; e Schiäler vun em, dr Heinrich Bücheler, verzellt, ass er z Herwelze glii am Afang d Schiäler gfrogt het, wär e eige Nachthämm het. Dodra het er dr sozial Status kenne abläse; d arme Schiäler hän im Daghämm gschlofe. Diä het er versucht, bsunders z ferdere. Sini Schiäler heb er mit Lob un Tadel gfiährt, s Meerrehrli (dr Bambusstäcke) seig ungnutzt rumgläge.
1935 het er d Herta Leveringhaus ghirate; do isch e Familiä mit drei Kinder düs wore (zwee Sihn un ei Dochter).
Dr Richard Gäng isch wiä vil Lehrer im Dritte Riich Mitgliid vu dr NSDAP wore, är isch 1933 in d Bardei iidrätte. Vu 1942 bis 1944 isch er Kreiskültürhaüptstelleleiter vu dr NSDAP z Friiburg gsi. Wäge däm isch dr Gäng 1945 vum Lehrerdienscht suspändiert wore, speter as "minderbelastet" in dr Wartestand un schliäßlig 1949 us gsundheitlige Grind in dr vorlaifig Ruestand versetzt wore.
Z Friiburg, z Heidelbärg un z Berlin het er witter gstüdiärt un isch 1954 Gymnasiallehrer wore am Progymnasium St. Landolin vu dr Schuelbrieder z Ätteneminschter, 1966 isch er pensioniärt wore.
1964 isch dr Gäng Ehrebirger vu Immeneich wore.
1966 isch dr Gäng aü bi dr Grindung vu dr Muettersproch-Gsellschaft drbii gsii un fir Prässikontakt zueständig wore.
Am 10. Aügschte 1983 isch dr Richard Gäng z Friburg gstorbe. An sim Elterehüs z Immeneich isch 1984 e Gedänkdafele aabrocht wore.
Dr Gäng het 1933 rasch gmerkt, vo wo dr Wind weiht, und isch dr Bardei biidrätte. 1937 het er en Aleitig zur Genealogii veröffentlicht und isch während em Chrieg ab 1942 Kreiskulturhauptstelleleiter gsi. Sii Schiäler Heinrich Bücheler het aber in siine Erinnerige an d Schuelzitt gschribe, dr Gäng heb schiints nit bsunders mit dr Nazi harmoniärt. Dr heb johrelang versuecht, in e Friiburger Schuel versetzt z wäre, wu si Fraü här gsi isch un wu si hebe welle boje. 1937 isch er derno an e Friiburger Schuel kumme. Aber 1938 isch er zittwiis uf Härwelze versetzt wore, wun er drno vu Friiburg üs e Bahnfahrt vu 30 km gha het, des sin zwoo Stund Fahrt gsii alli Dag. Des seig wiä e Strofversetzig gsii. Im gliiche Johr isch er aber wider uf e Schuel z Friiburg kumme, wun er bis 1945 unterrichtet het. Dr Bücheler meint, dr Gäng seig frei vu rassischtische Vorurdeil gsii un verzellt dr Fall vum Lolo (Lorenz Spindler), e Glassekamrad un Sinti-Bue. 1937 sin z Härwelze am „Heldegedenkdag“ Blueme vum Griägerdänkmol gstohle wore – dr Verdächtig isch dr Lolo gsii. D Strof fir dr Lolo het solle vu dr Schuel üsgfiährt wäre. Dr Gäng het sich as Glasselehrer fir zueständig erklärt un dr Fall an sich zoge. Dr Lolo isch in dr Karzer, in e Arräschtraüm, kumme. Aber do isch er ohni blaaji Fläcke un ohni gschwullini Finger wider rüskumme, drfir – s erscht mol sitter langem – mit Schueh un Socke. Dr Bücheler schliäßt: „Für den Lehrer Richard Gäng zeigte Lolo, der das entsetzliche Schicksal seiner Sippe überlebte, fortan große Anhänglichkeit und besuchte ihn in der Freiburger Jensenstraße bis in Gängs letzte Lebenstage.“
Noch em Kriäg isch dr Gäng vum Lehrerdienst suschpendiert wore. Im Rame vu dr Entnazifizierung isch er as „minderbelastet“ in Wartestand un 1949 üs gsundheitlige Grind in vorlaifige Ruestand versetzt wore.
Dr Gäng Richard isch mit Liideschaft fir d alemannisch Sproch idrätte – dr het gmeint, ass si mit dr moderne Gsellschaftsentwicklig an Diäfi un Breiti verliäre diäg.
In sinere Bsprächig vum alemannische Gedichtband Madlee vum Hermann Burte het dr Gäng (1959) gsait, wiäs no sinere Meinig zum Ruckgang vum Alemannische kunnt, wu fir ihne scho vor em 1. Wältkriäg agfange het. D Mänsche seige massehaft zu Riichtum un Macht kumme un diäge jetz no Gältig un Asähne sträbe, dr Kampf mit em Elleboge heb agfange. "Damit lösten sich die seelischen Grundlagen, weichte der bewährte, alte Mutterboden auf: Gläubigkeit, Wahrheit, Bescheidenheit, Einfachheit, Heimatliebe, Ideale." Dr Ibergang zu dr Schriftsproch seig numme e gleine Deil vu däre Uflesig vu dr alte Gsellschaft.
In sinere Dichtig bsingt dr Gäng diä alt Wält, wu noch sinere Meinig besser isch. Si Freind Reinhold Schneider schribt, diä Wält seig nonit untergange, wänn dr Gäng si in sinere Dichtig rettet, verteidigt. Des seig aü e Gränziberschrittig: er diäg sich do dermit dr Verlotterig vum Mänsch in dr moderne Zit stelle.
Dr Gäng Richard het wiä anderi alemannischi Dichter s Schriibe uf Alemannisch in dr Främdi agfange – nämlig 1927 z Buchen im Bauland (ganz im Norde vum badische Underland). 1931 het er si erschte Gedichtband „Im Hotzenwald“ rüsgä. 1954 isch nommol e Band gfolgt – „De Sunntigmorge“ – mit eme Nochwort vum Reinhold Schneider. Si erschti Zindig het dr Richard aber scho bikumme, wun er küüm 10 Johr alt gsii isch. Do het dr Lehrer in dr Dorfschuel, wus agfange het mit schneie, im Johann Peter Hebel si „Winter“ vordrait, wus din heißt: „Isch echt do obe Bauwele feil? Si schütten eim e redli Teil in d Gärten abe und ufs Hus; es schneit doch au, es isch en Grus. Un s hangt no mängge Wage voll am Himmel obe, merkch i wohl ...“ Siter däm Gedicht het dr Richard erfahre, so schribt er, „dass unser Alemannisch eine umfassende, großartige Sprache ist“.
In sinem Gedicht „Mi Muettersproch“ zeigt er sii Iidruck vu däre Sproch:
Dr Dichter versuecht, dä Hängscht z zaime:
In dr negschte Strof verglicht er d Muettersproch mit eme „Wulchemeer“ un eme „Gwitter znacht“. Aber schliäßlig kunnt si nem doch aü wiän e Mueter vor:
Viil vum Gäng sinene Gedichter sin voll vu Läbensweisheit; viilmol sait er esach im e Gliichnis üs dr Natür, wiä im Gedicht "Zwo Bueche", wus heißt:
Wiäs bi dr Mänsche eso isch:
Aber, typisch Gäng:
Anne 1947 het er dr Erzählerpreis der Schola un 1952 fir sini Novelle „Rosina“ dr Scheffelpreis kriegt.
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